Monitoring am COBS
Das Conrad Observatoirum ist eine unterirdische geophysikalische Forschungseinrichtung, an der auch Nuklearwaffentests registriert werden.
Sowohl im Oktober 2006 als auch im Mai 2009, im Februar 2013, im Januar 2016 und im September 2016 verlautbarte die Demokratische Volksrepublik Korea, dass auf ihrem Territorium eine nukleare Sprengung zu Testzwecken durchgeführt wurde. Die Ereignisse wurden weltweit mit den seismischen Stationen der CTBTO
(Comprehensive Test Ban Treaty Organisation), einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die die Einhaltung von Kernwaffentest - Verboten überwachen soll, registriert. Auch an der Erdbebenstation CONA am Conrad Observatorium konnten die Ereignisse aufgezeichnet werden.
Am 3. September 2017 wurde an der Station CONA ein Ereignis mit Magnitude 5,8 registriert. Die seismischen Wellen erreichten die in rund 8000 km Entfernung gelegene Station nach knapp 12 Minuten und sind im Seismogramm deutlich zu erkennen (siehe Abbildung unten).
Seismisches Signal des Atomtests in Nordkorea – registriert am Conrad Observatorium. © ZAMG Geophysik
Der 2017 vom nationalen Datenzentrum an der ZAMG berechnete Ort stimmte gut mit dem vermuteten Testgelände Punggye-ri überein, in dem bereits in den Jahren 2006, 2009, 2013 und 2016 vermutete Nukleartests stattgefunden haben. Nach Analyse sämtlicher Daten konnte ein seismisches Ereignis, das aus einer Explosion resultiert, in Nordkorea bestätigt werden.
Zwischen 2009 und 2019 wurde am Observatorium auch eine Infraschall - Testanlage der CTBTO betrieben.
Infraschall - Testanlage am Conrad Observatorium. © ZAMG Geophysik