27.02.2013

Februar: trüb, feucht, kühl

©meteopics/Daniel Eggert

Trüb, feucht und kühl fällt der Februar 2013 in der vorläufigen Monatsbilanz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) aus.

Der Februar 2013 im Überblick

Sonne: Platz eins oder Platz zwei in der Reihe der trübsten Jahre

Bei den Sonnenstunden ist sogar ein neuer Negativ-Rekord möglich, sagt Alexander Orlik, Klimatologe der ZAMG: „Erst die endgültige Auswertung aller Daten wird zeigen, ob es Platz eins oder Platz zwei in der Reihe der trübsten Februar-Monate seit 1884 ist. Das Minus bei den Sonnenstunden liegt in diesem Februar in Österreich zwischen rund 50 und 60 Prozent. Ähnlich trüb war es seit Messbeginn nur im Jahr 1947."

Die absolut wenigsten Sonnenstunden registrierte die ZAMG in diesem Februar in Lunz am See (NÖ) mit nur 25 Stunden. Am sonnigsten war es in Lienz (T) mit 110 Sonnenstunden. Aber selbst das ist im Vergleich zum Mittel ein Minus von 30 Prozent.

Niederschlag: Im Süden und Osten stellenweise neue Rekorde

In vielen Regionen brachte der Februar ungewöhnlich viel Regen und Schnee. Im Gebiet von Kärnten über den Großteil der Steiermark bis zum Osten Niederösterreichs fiel zweieinhalb bis fünf Mal so viel Niederschlag wie im vieljährigen Mittel. Einige Wetterstationen der ZAMG verzeichneten neue Februar-Rekorde. So wurde in Fürstenfeld (ST) in diesem Februar eine Niederschlagssumme von 140 Millimeter gemessen. Das übertrifft den bisherigen Rekord aus dem Jahr 1941 um 63 Millimeter. Die Messreihe Fürstenfeld gibt es seit 1933.
Der trockenste Ort in diesem Februar war Freistadt (OÖ) mit nur 20 Millimeter Niederschlag.
Viel Niederschlag fiel in der Form von Schnee. Zum Beispiel erlebten Bregenz (V) und Bad Radkersburg (ST) sechs bis sieben Mal mehr Neuschnee als im vieljährigen Mittel. In Wien und im Weinviertel war die Neuschneesumme in diesem Februar um drei bis vier Mal höher als im Mittel.

Temperatur: leicht unterdurchschnittlich

Österreichweit war der Februar eine Spur zu kalt und lag um 1 °C unter dem klimatologischen Mittel (1981-2010). Die höchste Temperatur wurde am 1. Februar in Weyer (OÖ) gemessen, mit 12,7 °C. Die tiefste Temperatur an einem bewohnten Ort registrierte die ZAMG in Tannheim (T) am 10. Februar mit minus 23,7 °C.

Der Februar 2013 im Detail

Temperatur

Die Mitteltemperatur im Februar war österreichweit um 1 °C unter dem klimatologischen Mittel 1981-2010. Die regionalen Abweichungen lagen in Niederösterreich, in Wien, im Burgenland und in der Südoststeiermark mit minus 0,5 bis plus 0,5 °C im Bereich des vieljährigen Mittels. In Oberösterreich, Salzburg, der Obersteiermark und in Unterkärnten reichten die Abweichungen zum Mittel 1981-2010 von minus 1,5 bis minus 0,5 °C. Tirol und Oberkärnten lagen in diesem Februar mit minus 2,5 bis minus 1,5 °C unter dem dem vieljährige Mittel. Am kältesten war es in Vorarlberg und allgemein auf den Bergen mit einer Abweichung von minus 3,5 bis minus 4,0 °C im Vergleich zum Mittelwert 1981-2010.

Der relativ wärmste Ort war im Februar Kleinzicken (B), mit einem Monatsmittel von 0,7 °C und einer Abweichung zum Mittel 1981-2010 von 1 °C. Die Wiener Innenstadt war mit einem Februarmittel von 2,1 °C der absolut wärmste Ort in diesem Monat. Das höchste Tagesmaximum trat gleich zum Monatsbeginn am 1. Februar mit 12,7 °C in Weyer (OÖ) auf.

In den hochalpinen Regionen war es im Vergleich zum klimatologischen Mittel am kältesten. Am Patscherkofel (T) lag die Temperatur um 4,1 °C unter dem Mittel 1981-2010. Die tiefste Temperatur an einem bewohnten Ort wurde in Tannheim (T, 1100 m) am 10. Februar mit minus 23,7 °C registriert.

Niederschlag

Außergewöhnlich viel Niederschlag brachte der Februar in Kärnten, im Großteil der Steiermark, im Burgenland und im Osten Niederösterreichs sowie im Raum Bregenz. In diesen Gebieten fiel zweieinhalb bis fünf Mal so viel Niederschlag wie im vieljährigen Mittel. Die höchsten Abweichungen gab es dabei in Unterkärnten und im Südosten der Steiermark. Die letzten vergleichbaren Niederschlagsmengen in einem Februar gab es in dieser Region Österreichs im Jahr 1947. Einigen Wetterstationen der ZAMG verzeichneten neue Februar-Niederschlagsrekorde. Zum Beispiel in Fürstenfeld (ST) mit einer Monatssumme von 140 Millimeter Niederschlag. Das entspricht der 5,4 fachen Menge des Mittelwertes 1981-2010. Der alte Rekord der seit 1933 existierenden Messreihe in Fürstenfeld stammt aus dem Jahre 1941 und wurde gleich um 63 Millimeter übertroffen. Weiter Orte mit neuen Stationsrekorden sind St. Radegund (ST) mit 120 Millimeter , St. Andrä im Lavanttal (K) mit 100 Millimeter , Bad Radkersburg (ST) mit 145 Millimeter und Kleinzicken (B) mit 90 Millimeter . Die höchste Niederschlagsmenge gab es im Februar 2013 in Sulzberg (V) mit insgesamt 205 Millimeter .

In Wien und im Großteil von Niederösterreichs fielen 125 bis 200 Prozent der vieljährigen Mittelwerte. Von Nordtirol bis Oberösterreich entsprachen die Werte in etwa dem klimatologischen Mittel.

Deutlich trockener als im Mittel war es vom Arlberg bis zu den Stubaier Alpen und punktuell im Mühlviertel. Hier summierten sich nur 55 bis 75 Prozent der mittleren Niederschlagsmengen. In Freistadt (OÖ) war es am trockensten. Hier fielen im gesamten nur 20 Millimeter Niederschlag. Das entspricht einem Defizit von 50 Prozent.

Schnee

Große Neuschneesumme im Vergleich zu den jeweiligen 30-jährigen Mittelwerten gab es in diesem Februar in Kärnten, in der Südsteiermark, im Südburgenland, im Weinviertel und teilweise in Vorarlberg. Zum Beispiel fiel in Bregenz (V) und in Bad Radkersburg (ST) sechs Mal (Bregenz) bzw. sieben Mal (Radkersburg) mehr Neuschnee als im Mittel 1981-2010. Das ergibt eine Neuschneesumme in Bregenz von 148 Zentimeter und in Bad Radkersburg von 109 Zentimeter. In Kötschach-Mauthen (K, 115 Zentimeter) und Eisenstadt (B, 50 Zentimeter) fiel fünf Mal mehr Schnee als im Mittel. In Wien um im Weinviertel war die Neuschneesumme etwa drei bis vier Mal höher als im Mittel.

Die Schneehöhen selbst waren im Osten Österreichs überdurchschnittlich aber im Bereich der statistischen Schwankungsbreite. Durch mehrere Perioden mit Tauwetter ist die Schneedecke immer wieder geschrumpft. In Kärnten und der südlichen Steiermark hat der Schneefall der letzten Tage aber noch für deutlich überdurchschnittliche Schneehöhen gesorgt.

Sonne

Da die Prognose der Sonnenstunden für die letzten Februartage unsicher ist, lässt sich noch keine endgültige historische Einordnung machen. Auf jeden Fall wurde von Salzburg ostwärts und allgemein auf den Bergen nur selten ein so sonnenarmer Februar registriert wie heuer. In Salzburg, Osttirol, Oberkärnten und in der Obersteiermark lagen die Sonnenstunden um 60 Prozent unter dem Mittelwert, das gab es seit Beginn der Messungen (1884) nur im Jahr 1947. Die letzten Tage in diesem Februar entscheiden, ob es der trübste Februar seit Beginn der Aufzeichnungen wird. Auf den Bergen schien die Sonne um 55 Prozent kürzer als im vieljährigen Mittel. Das gab es zuletzt 1902. Von Unterkärnten bis ins Mittelburgenland war es zuletzt 1972 trüber als heuer. In den Regionen von Oberösterreich bis ins Nordburgenland ist das Defizit mit 62 Prozent am höchsten und trat mit ähnlicher Ausprägung im Jahr 1942 das letzte Mal auf. In Vorarlberg und Nordtirol schien die Sonne im Vergleich zum vieljährigen Mittel um 40 Prozent weniger (zuletzt 1999).

In Krems (NÖ) war das Defizit mit minus 68 Prozent zum Mittel 1981-2010 das größte Österreichs. Die wenigsten Sonnenstunden gab es in Lunz am See (NÖ) mit nur 25 Stunden.

Das vieljährige Mittel wurde entlang der Nordtirol-Italien annähernd erreicht. In Obergurgl (T) schien die Sonne insgesamt 65 Stunden und somit um nur fünf Prozent kurzer als im Mittel. Am häufigsten zeigte sich die Sonne mit 110 Stunden in Lienz. Das ist aber immer noch um 30 Prozent weniger als das Mittel 1981-2010.

Der Februar 2013 in der Bundesland-Übersicht

Vorarlberg

Niederschlagsabweichung plus 30 Prozent, Temperaturabweichung minus 3,0° C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 20 Prozent

Temperaturhöchstwert 11,5° C in Dornbirn (407 m) am 1., Tiefstwert minus 20,6° C in Schoppernau (839 m) am 10.

Höchstes Februarmittel der Lufttemperatur minus 1,1° C in Feldkirch (Abweichung minus 2,1° C)

Höchste Neuschneesumme 220 cm in Langen am Arlberg

Tirol

Niederschlagsabweichung 0 Prozent, Temperaturabweichung minus 2,2° C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 20 Prozent

Temperaturhöchstwert 11,9° C in Haiming (671 m) am 1., Tiefstwert minus 23,7° C in Tannheim (1100 m) am 10.

Höchstes Februarmittel der Lufttemperatur minus 0,8° C in Innsbruck/Uni (Abweichung minus 1,6° C)

Höchste Neuschneesumme 130 cm in Achenkirch

Salzburg

Niederschlagsabweichung plus 5 Prozent, Temperaturabweichung minus 1,6° C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 40 Prozent

Temperaturhöchstwert 11,5° C in Salzburg (430 m) am 1., Tiefstwert minus 22,0° C in Tamsweg (1026 m) am 11.

Höchstes Februarmittel der Lufttemperatur minus 0,8° C in Salzburg/Freisaal (Abweichung minus 2,3° C)

Höchste Neuschneesumme 207 cm auf der Rudolfshütte

Oberösterreich

Niederschlagsabweichung plus 15 Prozent, Temperaturabweichung minus 1,0° C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 50 Prozent

Temperaturhöchstwert 12,7° C in Weyer (428 m) am 1., Tiefstwert minus 16,8° C in Windischgarsten (600 m) am 11.

Höchstes Februarmittel der Lufttemperatur 0,5° C in Linz (Abweichung minus 0,5° C)

Höchste Neuschneesumme 132 cm am Feuerkogel

Niederösterreich

Niederschlagsabweichung plus 75 Prozent, Temperaturabweichung minus 0,3° C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 60 Prozent

Temperaturhöchstwert 12,7° C in Wiener Neustadt (275 m) am 1., Tiefstwert minus 18,2° C in Puchberg am Schneeberg (583 m) am 11.

Höchstes Februarmittel der Lufttemperatur 1,2° C in Gumpoldskirchen (Abweichung plus 0,1° C)

Höchste Neuschneesumme 151 cm auf der Rax

Wien

Niederschlagsabweichung plus 50 Prozent, Temperaturabweichung minus 0,3° C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 60 Prozent

Temperaturhöchstwert 11,6° C in der Inneren Stadt (177 m) am 1., Tiefstwert minus 9,6° C in Mariabrunn (225 m) am 11.

Höchstes Februarmittel der Lufttemperatur 2,1° C in der Inneren Stadt (Abweichung minus 0,9° C)

Höchste Neuschneesumme 54 cm in Mariabrunn

Burgenland

Niederschlagsabweichung plus 190 Prozent, Temperaturabweichung minus 0,1° C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 55 Prozent

Temperaturhöchstwert 12,3° C in Mattersburg (284 m) am 1., Tiefstwert minus 10,0° C in Lutzmannsburg (201 m) am 11.

Höchstes Februarmittel der Lufttemperatur 1,2° C in Andau (Abweichung 0,0° C)

Höchste Neuschneesumme 49 cm in Eisenstadt

Steiermark

Niederschlagsabweichung plus 160 Prozent, Temperaturabweichung minus 0,7° C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 50 Prozent

Temperaturhöchstwert 10,3° C in Frohnleiten (421 m) am 1., Tiefstwert minus 19,1° C in Bad Mitterndorf (814 m) am 11.

Höchstes Februarmittel der Lufttemperatur 0,9° C in Graz/Uni

Höchste Neuschneesumme 147 cm in Fischbach

Kärnten

Niederschlagsabweichung plus 180 Prozent, Temperaturabweichung minus 1,5° C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 40 Prozent

Temperaturhöchstwert 7,7° C in Döllach (1078 m) am 1., Tiefstwert minus 18,6° C am Weißensee (945 m) am 10.

Höchstes Februarmittel der Lufttemperatur minus 1,1° C in Pörtschach (Abweichung minus 0,2° C)

Höchste Neuschneesumme 141 cm auf der Villacher Alpe

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Anmerkungen

Die Bezeichnung „vieljähriges Mittel“ betrifft die Klimaperiode 1981-2010.
Die Daten setzen sich aus den Messungen bis zum gestrigen Tag und den Vorhersagen für die restlichen Tage des Monats zusammen. Die endgültige Bilanz ist ab der zweiten Woche des Folgemonats auf www.zamg.at abrufbar.

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