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07.01.2014

Mildes Europa, kaltes Nordamerika

Mildes Europa, kaltes Nordamerika

©meteopics/Julian Stadler

Weiterhin zu mild in Österreich, extreme Kälte in den USA, Sturm mit hohen Wellen in Westeuropa - das Wetter ist in vielen Regionen der Erde derzeit extrem unterschiedlich.

Hinter den momentanen Wetterkapriolen steckt ein Mechanismus, der nicht ungewöhnlich ist, erklärt Christian Csekits von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „Das Wetter hängt weltweit zusammen. Daher kann es vorkommen, dass es zur gleichen Zeit bei uns viel zu mild und in den USA viel zu kalt ist. Die Dauer dieser Wetterlage ist aber, speziell was Europa betrifft, mittlerweile schon sehr lange. Den letzten Kaltlufteinbruch hatten wir in Europa Anfang Dezember."

Kräftiges Island-Tief: die große Blockade

Motor unseres Wetters ist der Temperatur-Unterschied zwischen den warmen Subtropen und den kalten Regionen des Nordpols. Für Europa und den Großteil Nordamerikas relevant ist vor allem, wie stark das Tiefdruckgebiet in der Region um Island und das Hochdruckgebiet im Bereich der Azoren ausgeprägt ist, erklärt Christian Csekits von der ZAMG: „Ein kräftiges Island-Tief steuert sehr milde Luftmassen nach Europa und sehr kalte Luftmassen nach Nordamerika, wie das derzeit der Fall ist. Ein kräftiges Island-Tief verursacht am Nordatlantik auch starken Wind und hohe Wellen, wie derzeit an den Küsten von Großbritannien, Frankreich und Nordspanien. Derartige Wetterlagen sind sehr stabil und können einige Wochen anhalten."

Vorerst mild, nächste Woche wahrscheinlich kälter

Die Frage ist somit, wann sich das momentan blockierende Wettersystem auflöst und die Chance auf kälteres Wetter in Europa steigt. Christian Csekits: „Diese Woche ändert sich an der Großwetterlage noch nicht viel. In Österreich bleibt es vorerst relativ mild. Nächste Woche dürfte sich das Wetter aber umstellen, und es wird deutlich kälter. Ob dann auch größere Neuschneemengen dabei sind, lässt sich derzeit noch nicht sagen."

Bis Dreikönig kein Winter, kommt auch keiner mehr dahinter" ?

Übrigens sind in der derzeitigen Wetterlage auch Bauernregeln keine Hilfe. Prüft man die Bauernregel „Ist bis Dreikönigstag kein Winter, kommt auch keiner mehr dahinter" mit den Daten der ZAMG für die letzten 50 Jahre, entspricht das Ergebnis beinahe reinem Raten. Konkret kommt man bei der Annahme „Auf wenige Tage mit Schnee im Dezember folgen auch wenige Tage mit Schnee im Jänner und im Februar" auf folgende Trefferquoten: Innsbruck, Wien, Klagenfurt 56 Prozent, Salzburg 57 Prozent. Beim Werfen einer Münze liegt die Trefferquote bekanntlich bei 50 Prozent.

Web-Links

ZAMG Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen

ZAMG Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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