EMGISCO-II
Zusammenfassung |
Im Rahmen von EMGISCO I konnte mit der Kooperation des Institutes für Meteorologie und Geophysik (IMG) das meteorologische Messnetz temporär erweitert werden. Die Ergebnisse zeigten, dass die am Conrad Observatorium häufig auftretenden Luftdruckschwankungen mit einer Periode von etwa 3 - 5 Minuten reale meteorologische Prozesse abbildeten und kein aerodynamisch bedingter Effekt innerhalb des Observatoriums war. Außerdem installierte das IMG ein Mikroregenradar, das den Wassergehalt der vertikalen Luftsäule über der Station erfasst sowie ein Schneekissen, das im Zusammenhang mit der Schneehöhenmessung die Bestimmung der Schneedichte, erlaubt. Das Conrad Observatorium am Trafelberg im Winter 2010/11. © ZAMG Geophysik In Bezug auf die hydrologischen Signale im zeitlichen Verlauf der Schweremessung am Conrad Observatorium ließen sich sporadisch auftretende Prozesse identifizieren, die offenbar mit starkem Wassertransport von der Oberfläche in den Untergrund zusammenhingen. Jeder Niederschlag verursachte in Folge der Massengeometrie zunächst einen deutlichen Abfall der Schwere. Nach starken Niederschlägen bzw. nach starkem Wassereintrag durch schnelle Schneeschmelze, wie z. B. im Frühjahr 2009, zeigte sich nach Überschreiten eines bestimmten Niederschlag - Schwellwertes, dass nach einiger Zeit der Schwereabfall wieder kompensiert wurde, bzw. es zu einer Schwerezunahme kam, die dann innerhalb mehrerer Wochen wieder abgebaut wurde. Dieser Effekt war durch den Wassertransport von der Oberfläche in Bereiche zu erklären, die tiefer lagen als der Supraleitende Gravimeter GWR SG CT 025 Sensor. Dort wird das Oberflächenwasser offenbar gespeichert und danach langsam wieder abgegeben. Geologisch befindet sich das Conrad Observatorium im Wettersteinkalk.
Ausschnitt der geologischen Karte der Region rund um den Trafelberg. © Summensberger, 1991: Puchberg am Schneeberg 1 : 50 000 - Geologische Karte der Republik Österreich, 75, Verl. d. Geologischen Bundesanstalt, Wien. |
||||||||
Projektziele | Das Projekt ist ein Folgeprojekt von EMGISCO-I und hat folgende Ziele:
Im Rahmen dieses Projektes wurden seismische und geoelektrische Sondierungen im Observatoriumsbereich durchgeführt, um die Grundwasserspeicher im Untergrund zu identifizieren. Westlich des Conrad Observatorium befindet sich eine natürliche Senke, möglicherweise eine Doline. Auf Grund topographischer Beobachtungen und ersten Modellabschätzungen kam dieser Bereich als mögliches Wasserreservoir in Frage. |
||||||||
Ergebnisse | Die genaue Erfassung meteorologischer und hydrogeologischer Einflussgrößen und die Entwicklung des umfassenden Modellierungsverfahrens stellt einen weiteren innovativen Schritt in der Gravimetrie dar, der die Aussagekraft gravimetrischer Daten bezüglich geodynamischer und geotektonischer Vorgänge signifikant zu steigern vermag. |
||||||||
Projektbeginn | 03.2011 | ||||||||
Projektende | 02.2012 | ||||||||
Projektteam |
|
||||||||
Projektpartner | Das Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Wien blieb in EMGISCO - II weiter der wesentliche Kooperationspartner durch die Mitwirkung von Univ. Prof. Dr. Bruno Meures und Ass. Prof. Dr. Dorninger. |
||||||||
Finanzierung | bmwf - Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung |
||||||||
Publikationen | Meurers, B., Blaumoser, N., Göschke, M., Haden S., Melichar P., 2001: Das supraleitende Gravimeter in Wien - ein Beitrag zur modernen geodynamischen Forschung. In: Hammerl, Ch., Lenhardt, W., Steinacker R., Steinhauser, P., (eds.), 2001: Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik 1851 - 2001, Meteorologie und Geophysik in Österreich, 608 - 618. |
||||||||
Website | http://www.conrad-observatory.at/cmsjoomla/ |