Erkennung
Eine der wichtigsten und zugleich schwierigsten Aufgaben bei der Erkennung von Nuklearwaffentests ist deren Unterscheidung von Erdbeben.
Es ereignen sich fast 10 000 Erdbeben pro Jahr bzw. mehr als ein Beben pro Stunde, die mindestens eine Magnitude von 4 aufweisen. Aus dieser Flut von Daten sind nun mögliche Nuklearwaffentests herauszufiltern.
Signifikanter Unterschied zwischen einem Atomwaffentest und einem Erdbeben © CTBTO
Zu den wichtigsten seismischen Kriterien, die aus der Signalform der aufgezeichneten Bodenbewegungen abgeleitet werden können, zählen unter anderem:
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Siehe auch Pomeroy et. al. (1982): Test Ban Treaty Verification with Regional Data - A Review. BSSA, Vol.72, No.6, S89-S129.
Diese Kriterien dienen auch dazu, Erschütterungen, die nicht von ‘Erdbeben’ stammen - aber auch keine Atomwaffentests sind -, zu unterscheiden.
Zu diesen ‘Störereignissen’ zählen:
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Meteoreinschläge
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Blitze
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gewöhnliche Sprengungen
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Bergstürze
Ein zusätzliches Problem stellt die ‘Empfindlichkeit’ der Messsysteme dar, die Erdbeben erst ab einer bestimmten Magnitude umfassend registrieren können.
Die CTBTO hat sich zum Ziel gesetzt, eine Detektionsschwelle von Erdbeben der Magnitude 4 weltweit zu garantieren. Ein Magnitude-4-Beben entspricht bei einem Atomtest einer äquivalenten Ladungsmenge von etwa 1 Kilotonne.