Kärnten
Erdbebengefahr in Kärnten
Im Durchschnitt werden sechs Erdbeben pro Jahr mit Epizentrum in Kärnten von der Bevölkerung verspürt. Etwa alle 40 bis 50 Jahre muss hier mit Gebäudeschäden gerechnet werden. Hinzu kommen besonders in den südlichen Bereichen die Auswirkungen von stärkeren Erdbeben in den Nachbarländern Italien - z. B. Friaul 1976 - und Slowenien.
Im Jahr 1690 fand außerdem ein Erdbeben statt, das bislang nicht zugeordnet werden konnte. Könnte es in Kärnten oder auch im heutigen Ausland statt gefunden haben? Eine Frage, die noch im Rahmen der Historischen Erdbebenforschung beantwortet werden muss. Die Dreifaltigkeitssäule in Gmünd erinnert daran. Die Inschrift lautet: "Der aller H. Dreyfaltigkeit zu Ewigen Danck vnd Abwendung Fernerer Straf hat zur Zeit deß erschröcklichen Erdbidens alß den 4. Dezembris 1690 E.E. Magiß. der Stadt Gmünd dise Statuam verlobt vnd Aufrichten Lassen."
Die Ursache der Erdbeben ist mannigfaltig. Zum einen finden wir viele lokale Erdbebenherde. Dazu zählen Straßburg/St. Veit, das Feistritz-Tal und Gmünd/Katschberg, sowie der nordwestliche Teil des Lavanttals. Es existieren damit sehr viele Bruchzonen im Hinterland der adriatischen Platte, die unter die Alpen dringt. Was wir davon bemerken, ist nur mehr ein Bruchteil, da die meisten dieser plötzlichen Deformationen die zu Erdbeben führen, außerhalb von Österreich auftreten, in Kärnten aber noch vernehmbar sind bzw. sogar zu Schäden führen können.
Literatur:
Hammerl, Ch. & Lenhardt, W.A. 1997. Erdbeben in Österreich. Leykam Verlag, Graz, 191 Seiten.