Tirol
Erdbebengefahr in Tirol
Tirol wurde in der Vergangenheit immer wieder von stärkeren Erdbeben heimgesucht. Die meisten dieser Erdbeben fanden bei Innsbruck (1572, 1670, 1689) statt. Heutzutage werden etwa 14 Beben jährlich in Tirol wahrgenommen. Es handelt sich also um ein Land in Österreich, dass besonders Erdbeben ausgesetzt ist, prozentuell ähnlich wie die Steiermark oder Niederösterreich.
Die Hauptbereiche der Erdbebenaktivität liegen im Raum Innsbruck und zwischen Imst und Nassereith und im Stubaital. Während die Erdbeben im Stubaital auf eine Bruchzone, die im Wipptal zu Tage tritt zurück geführt werden kann, ist die Ursache der anderen Erdbeben noch Thema von Untersuchungen. Erdbeben im Stubaital treten aufgrund des Brenner-Abschiebung, die durch das Wipptal verläuft, relativ tief auf. Das erklärt die weitreichenden gleichförmigen Auswirkungen. Bei den Erdbeben bei Nassereith ist der Mechanismus noch fraglich. Es könnte sich um eine Verschiebung entlang der Engadiner Störungszone handeln. Die neuerliche Verdichtung des Erdbeben-Messnetzes der ZAMG wird dies aber in den nächsten Jahren klären.
Das Land Tirol unterstützt die ZAMG beim Betrieb der Erdbebenmessstationen in Tirol und ermöglichte die Studie von maßgeblichen historischen Erdbeben.
Inschrift in Erinnerung zum Erdbeben von 1670 in Hall.
Zeitgenössischer Holzschnitt zum Erdbeben von 1670 in Hall.
Literatur:
Hammerl, Ch. & Lenhardt, W.A. 1997. Erdbeben in Österreich. Leykam Verlag, Graz, 191 Seiten.