Vorarlberg
Erdbebengefahr in Vorarlberg
Etwa viermal jährlich ereignet sich ein spürbares Erdbeben mit Epizentrum in Vorarlberg. Außerdem werden oft Erdbeben aus Tirol und dem angrenzenden Ausland – vor allem aus der Schweiz und Liechtenstein – wahrgenommen. Im Bereich Chur und St. Gallen ereignen sich immer wieder Erdbeben, die auch in Vorarlberg verspürt werden können.
Schadensbeben sind in Vorarlberg relativ selten. Nur etwa alle 30 Jahre ereignet sich hier ein Erdbeben, das zu leichten Gebäudeschäden führt. Die stärksten Beben wurden 1996 bei Lech (M=4.3, Intensität 5°), 1992 bei Feldkirch (M=4.3) und 1965 bei Dalaas (M=4.0) registriert sowie 1771 bei Riezlern dokumentiert (M~4.1, Intensität 6°).
Ursache dürften Bruchzonen entlang des Rheintals, der Spullerseestörung, sowie entlang des Klostertals sowie viele oberflächennahe Brüche im Gebirge bei Lech am Arlberg sein. Letztere Hypozentren müssen sehr seicht liegen, da sonst die Erdbeben sehr geringer Magnitude (< 2,5) gar nicht von der Bevölkerung vernehmbar wären.
Das Land Vorarlberg unterstützte die ZAMG bei der Errichtung der Erdbebenstation in Damüls.
Literatur:
Lenhardt, W.A., Freudenthaler, Ch., Lippitsch, R. & Fiegweil, E. 2007. Focal-depth distributions in the Eastern Alps based on macroseismic data. Austrian Journal of Earth Sciences, Vol. 100, 66-79.
Hammerl, Ch. & Lenhardt, W.A. 1997. Erdbeben in Österreich. Leykam Verlag, Graz, 191 Seiten.