02.03.2012
Erdbeben im Februar 2012
Erdbeben in Österreich
Im Februar 2012 trafen beim Österreichischen Erdbebendienst über 730 Erdbebenmeldungen per online-Wahrnehmungsformular ( www.zamg.ac.at/erdbeben/bebenbericht ) ein, welche die Auswirkungen von insgesamt sieben Erdbeben beschrieben, die in Österreich verspürt wurden.
Das im Berichtsmonat am stärksten verspürte Erdbeben in Österreich ereignete sich am 6. Februar um 03:27 MEZ nordöstlich von Leoben in der Steiermark (47,40°N, 15,14°E) mit einer Magnitude von 2,9. Das Beben wurde von 680 Personen dem Erdbebendienst gemeldet. Im Bereich des Epizentrum machte sich das Beben durch einen lauten Knall und Grollen des Untergrundes bemerkbar. Es riss viele Personen aus dem Schlaf, vereinzelt fielen Gegenstände um. Dem Beben wurde eine Intensität von 5 Grad auf der zwölfstufigen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98, siehe unten) zugeordnet.
Am 7. Februar wurde um 21:47 MEZ in Bad Bleiberg in Kärnten (46,66°N, 13,65°E) ein schwaches Erdbeben der Magnitude von 1,1 registriert. Die Erschütterungen wurden auf Grund der geringen Herdtiefe des Bebenherdes (etwa zwei Kilometer) deutlich verspürt. Die Intensität betrug 4 Grad (EMS-98).
Ein weiteres leichtes Erdbeben der Magnitude 1.3, dessen Epizentrum sich im Bereich von Wattens in Tirol (47,28°N, 11,67°E) befand, wurde am 11. Februar um 05:58 MEZ vereinzelt mit einer Intensität von 3 Grad (EMS-98) verspürt.
Am selben Tag um 19:32 MEZ fand ein weiteres Beben in Tirol (Magnitude 1,9) statt, das sich im Bereich von Fügen im Zillertal (47,36°N, 11,86°E) ereignete. Die Erschütterungen wurden ebenfalls nur vereinzelt mit einer Intensität von 3-4 Grad wahrgenommen.
Kurz vor Mitternacht um 23:45 MEZ desselben Tages machte noch ein heftiges Beben der Magnitude 4,2 bei Zug in der Zentralschweiz (47,15°N, 8,55°E) auf sich aufmerksam. Ausläufer des Bebens mit der für mitteleuropäischen Verhältnisse großen Herdtiefe von 32 km wurden auch in Österreich im Bereich des Rheintals teils deutlich mit einer Intensität von 4 Grad (EMS-98) verspürt. Einige Personen nahmen ein leichtes Schaukeln des Gebäudes in Innsbruck wahr. Vereinzelt wurde das Beben auch in Leoben leicht verspürt.
Ein Beben der Magnitude 2,0 wurde in Tirol am 19. Februar um 05:43 MEZ nordöstlich von Innsbruck (47,33°N, 11,47°E) lokalisiert, das mit einer Intensität von 4 Grad auf der EMS-98 deutlich wahrgenommen wurde. Ein weiteres Erdbeben ereignete sich an diesem Tag um 16:35 MEZ in Friesach in Kärnten (46,97°N, 14,35°E), das von 20 Personen dem Österreichischen Erdbebendienst gemeldet wurde. Das Beben der Magnitude 2,4 wurde mit einer Intensität von 4 Grad deutlich verspürt.
Der Österreichische Erdbebendienst dankt der Bevölkerung für ihre Wahrnehmungsberichte, mit deren Hilfe die Intensität der Erdbeben bestimmt wurde.
Intensitätsskala - EMS-98 (Auszug)
Grad | Beschreibung der Auswirkungen |
3 |
Schwach fühlbar: Wird von wenigen Personen in Gebäuden wahrgenommen. Ruhende Personen empfinden ein leichtes Schaukeln oder Rütteln. |
4 | Deutlich fühlbar: In Gebäuden von vielen Personen und im Freien vereinzelt wahrgenommen. Einige Schlafende erwachen. Geschirr und Fenster klirren, Türen rütteln. |
5 | Stark fühlbar: Wird in Gebäuden von allen Personen, im Freien von einigen wahrgenommen. Viele Schlafende erwachen. Einige Personen erschrecken. Das gesamte Gebäude schwankt. Hängende Gegenstände pendeln stark. Kleine Objekte werden verschoben. Türen und Fensterläden schlagen auf und zu. |
EMS-98: Europäische Makroseismische Skala 1998 (12- stufige Fühlbarkeits- und Schadensskala basierend auf Mercalli-Sieberg)
Weltweite starke Erdbeben
Datum | Weltzeit | M | Epizentrum | Kommentar |
02. Feb 2012 | 13:34 | 7,1 |
Vanuatu |
Keine Schäden gemeldet |
06. Feb. 2012 | 03:49 | 6,7 |
Philippinen, Region Negros-Cebu |
Mind. 39 Todesopfer, 71 Vermisste, 54 Verletzte und 33000 Obdachlose. 3000 zerstörte oder beschädigte Gebäude, 17 beschädigte Brücken, Erdrutsche; siehe Fotos |
M: Magnitude (logarithmische Energieskala nach Richter)
Weltzeit: Greenwich Mean Time = GMT bzw. UTC
Die Daten für weltweite Erdbeben stammen von U.S. Geological Survey.
Verfasserinnen:
Mag. Christiane Freudenthaler, Mag. Rita Meurers
Verfasst am 2. März 2012
Angaben ohne Gewähr