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01.02.2021

Erdbeben im Jänner 2021

Erdbeben in Österreich

Im Jänner 2021 wurden in Österreich 13 Erdbeben von der Bevölkerung verspürt, darunter waren zwei kräftige Ereignisse in der Steiermark.

Erdbeben im Jänner 2021

Lage der Epizentren der im Jänner 2021 in Österreich verspürten Erdbeben. Die Beben aus Kroatien sind in der Karte nicht dargestellt.

Am 1. Jänner wurde in Gloggnitz, Niederösterreich, um 21:34 Uhr MEZ ein schwaches Erdbeben der Magnitude 1,6 von einigen Personen wahrgenommen. Das Epizentrum lag nordöstlich von Schottwien (47,66°N, 15,88°O). Die Erschütterungen wurden schwach verspürt und die Intensität erreichte 3 Grad auf der zwölfstufigen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98).

Am 4. Jänner ereigneten sich zwei kräftige Nachbeben zum Starkbeben vom 29. Dezember 2020 im Raum Sisak-Petrinja, Kroatien (45,50°N, 16,30°O). Sie konnten um 04:20 Uhr MEZ und um 07:49 Uhr MEZ mit einer Intensität von 2 bis 3 Grad bzw. 2 Grad auf der EMS-98 vereinzelt in Österreich verspürt werden. Die Magnituden betrugen 3,4 und 4,2.

Einige Kilometer südwestlich von Judenburg, Steiermark (47,13°N, 14,60°O) lag das Epizentrum eines Erdbebens am 5. Jänner um 02:37 Uhr MEZ, das viele Bewohnerinnen und Bewohner im Umkreis von Judenburg aus dem Schlaf weckte und von der Bevölkerung deutlich wahrgenommen wurde. Die Intensität erreichte 4 Grad auf der EMS-98. Zu diesem Beben sind mehr als 100 Wahrnehmungsberichte eingelangt.

Am 6. Jänner wurde um 18:01 Uhr MEZ von vielen Personen in Teilen der Steiermark und Kärntens sowie vereinzelt auch im Burgendland, in Niederösterreich und Wien ein weiteres Nachbeben aus dem Raum Sisak-Petrinja, Kroatien, verspürt. Das Erdbeben hatte eine Magnitude von 5,0, die Intensität betrug in Österreich maximal 3 Grad auf der EMS-98.

Bei St. Gotthard im Mühlkreis, Oberösterreich (48,39°N, 14,14°O) ereignete sich am 9. Jänner um 20:34 Uhr MEZ ein Erdbeben, das in mehreren Orten rund um das Epizentrum deutlich, teilweise auch stark wahrgenommen wurde. Bei einer Magnitude von nur 1,9 waren wegen der geringen Herdtiefe von etwa 3 km ein lauter explosionsartiger Knall zu hören und zum Teil starke Erschütterungen zu beobachten. Viele Personen erschraken. Die Epizentralintensität erreichte 4 bis 5 Grad auf der EMS-98.

Am 9. Jänner folgte um 22:29 Uhr MEZ neuerlich ein starkes Nachbeben im Raum Sisak-Petrinja, Kroatien. Es hatte eine Magnitude von 4,3 und wurde in der Steiermark vereinzelt mit einer Intensität von 2 bis 3 Grad auf der EMS-98 verspürt.

Ein kräftiges Erdbeben der Magnitude 4,5 erschütterte am 20. Jänner um 08:30 Uhr MEZ den Raum Admont in der Steiermark. Das Epizentrum lag bei Ardning (47,61°N, 14,37°O), wo an vielen Gebäuden leichte Schäden entstanden. Es wurde vor allem von Rissen und Sprüngen in Mauern sowie von herabgefallenen Verputzteilen berichtet. Auch aus anderen Orten im Umkreis von etwa 20 km wurden leichte Schäden gemeldet. Viele Menschen erschraken, Gegenstände fielen aus Regalen und Fensterscheiben oder Glasgegenstände zerbrachen. Es sind etwa 2500 Meldungen aus allen Bundesländern mit Ausnahme Vorarlbergs beim Erdbebendienst eingegangen. Die Epizentralintensität dieses Erdbebens, das das stärkste in Österreich seit beinahe 20 Jahren war, betrug 6 Grad auf der EMS-98.

Sechs Stunden später, um 14:30 Uhr MEZ, folgte in Ardning ein schwaches Nachbeben der Magnitude 2,2, das von einigen Personen mit einer Intensität von 3 Grad auf der EMS-98 beobachtet wurde.

Am 22. Jänner bebte die Erde um 14:41 Uhr MEZ im Norden Kärntens. Das Epizentrum des Erdbebens der Magnitude 2,3 lag einige Kilometer nordöstlich von Metnitz (47,01°N, 14,30°O). Die Erschütterungen waren im Umkreis von 15 Kilometern wahrnehmbar und wurden von vielen Bewohnerinnen und Bewohnern deutlich verspürt, die Intensität erreichte 4 Grad auf der EMS-98.

In Ardning, Steiermark, ereignete sich am 23. Jänner um 10:58 Uhr MEZ ein Nachbeben der Magnitude 2,3, das in mehreren Orten in der Umgebung des Epizentrums schwach bis deutlich wahrgenommen werden konnte. Die Intensität betrug maximal 3 bis 4 Grad auf der EMS-98.

Am 23. Jänner wurde um 12:15 Uhr MEZ bei Puchberg am Schneeberg (47,80°N, 15,92°O) in Niederösterreich ein leichtes Erdbeben der Magnitude 1,9 registriert, das vereinzelt schwach verspürt wurde. Die Intensität betrug 2 bis 3 Grad auf der EMS-98. Am 24. Jänner folgte um 23:14 Uhr MEZ ein weiteres Erdbeben mit gleichem Epizentrum, das ebenfalls eine Magnitude von 1,9 aufwies und von mehreren Personen in Puchberg und Grünbach mit einer Intensität von 3 Grad verspürt wurde.

In der Steiermark ereignete sich am 27. Jänner um 01:43 Uhr MEZ erneut ein kräftiges Erdbeben, dessen Epizentrum bei Trofaiach nordwestlich von Leoben lag (47,42°N, 14,99°O). Viele Personen wurden von den Erschütterungen erschreckt und aus dem Schlaf geweckt. In Einzelfällen fielen wenig standfeste Gegenstände um und es bildeten sich feine Risse im Verputz. Bei einer Magnitude von 3,4 erreichte die Intensität im Epizentrum 4 bis 5 Grad auf der EMS-98.

Der Erdbebendienst der ZAMG dankt der Bevölkerung für ihre Wahrnehmungsberichte, mit deren Hilfe die Intensität der Erdbeben bestimmt wurde.

Intensitätsskala ( EMS-98 )
Auszug aus Kurzform der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala 1998,
basierend auf Mercalli-Sieberg

2 Grad Kaum fühlbar: Erschütterungen werden nur in einzelnen Fällen von Personen in völliger Ruhe in Gebäuden wahrgenommen.
3 Grad  Schwach fühlbar: Von wenigen Personen in Gebäuden wahrgenommen. Ruhende Personen empfinden ein leichtes Schaukeln oder Rütteln.
4 Grad Deutlich fühlbar: In Gebäuden von vielen Personen und im Freien vereinzelt wahrgenommen. Einige Schlafende erwachen. Geschirr und Fenster klirren, Türen rütteln.
5 Grad Stark fühlbar: In Gebäuden von den meisten Personen, im Freien von einigen wahrgenommen. Viele Schlafende erwachen. Einige Personen erschrecken. Gebäude werden insgesamt erschüttert. Hängende Gegenstände pendeln stark. Kleine Objekte werden verschoben. Türen und Fenster schlagen auf und zu. An wenigen, vor allem schadensanfälligen Gebäuden treten Haarrisse auf.
6 Grad Leichte Gebäudeschäden: Viele Menschen erschrecken und flüchten ins Freie. Gegenstände fallen um, Geschirr und Gläser können zerbrechen. An vielen Häusern entstehen geringe Schäden, wie Risse im Verputz, in einigen Fällen treten auch tiefe Mauerrisse auf.

Weltweite starke Erdbeben

DatumWeltzeitMEpizentrum                            
Kommentar
03.01.2021 12:38 6,1 Alaska, Aleuten
51,23°N   179,80°W
Im Pazifik
08.01.2021 00:28 6,3 Kermadec-Inseln
29,48°S   178,70°W
Unbewohntes Gebiet, Beben in 220 km Tiefe
10.01.2021 03:54 6,1 Argentinien, Nordwesten
24,04°S   66,63°W
Sehr dünn besiedeltes Gebiet, Beben in 217 km Tiefe
11.01.2021 21:32 6,7 Nord-Mongolei
51,28°N   100,44°O
Extrem dünn besiedelte Region
14.01.2021 18:28 6,2 Indonesien, Sulawesi
2,97°S   118,89°O
Mindestens 42 Todesopfer, hunderte Verletzte, viele Gebäude eingestürzt
19.01.2021 02:46 6,4 Argentinien, Provinz San Juan
31,83°S   68,81°W
Einige Schäden und Stromausfälle
21.01.2021 12:23 7,0
Südlich der Philippinen
5,01°N   127,52°O
Herdtiefe 95 km, keine großen Schäden
23.01.2021 23:36 6,9 Antarktischer Ozean
61,83°S   55,49°W
Unbewohntes Gebiet

Weltzeit = Greenwich Mean Time GMT bzw. UTC                                                                                     
M = Magnitude (logarithmisches Energiemaß)
Die Koordinaten der Weltbeben stammen von USGS.

Angaben ohne Gewähr

Der Erdbebendienst der ZAMG
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
1190 Wien, Hohe Warte 38
Telefon: +43 1 360 26 2508

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