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04.11.2013

Erdbeben im Oktober 2013

Erdbeben in Österreich

Im Oktober 2013 wurden in Österreich 15 Erdbeben von der Bevölkerung verspürt. Sieben Erdbeben gehen auf das Konto der Bebenserie in Ebreichsdorf, weitere vier Beben ereigneten sich ebenfalls im Wiener Becken in Niederösterreich. In Kärnten fanden zwei Erdbeben statt, in Vorarlberg und Tirol jeweils eines.

Erdbeben im Oktober 2013

Besonders viele Erdbeben in Niederösterreich

Die Bebenserie von Ebreichsdorf (47,93°N; 16,40°O) des vorangegangenen Monats setzte sich auch im Oktober fort. Nach zwei leicht verspürten Beben in den Morgenstunden des 2. Oktober  (06:09 Uhr und 07:26 Uhr MESZ) mit Intensitäten von jeweils 3 Grad auf der 12-stufigen europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98) erschütterte abends um 19:17 Uhr ein heftiges Beben der Magnitude 4,2 den Osten Österreichs. Das Beben hatte sowohl die gleiche Stärke als auch das gleiche Epizentrum wie jenes in der Nacht des 20. Septembers. Der Bebenherd lag mit etwa 14 km abermals in relativ großer Tiefe.
Beim Österreichischen Erdbebendienst langten knapp 4000 Meldungen über das Online-Wahrnehmungsformular (http://www.zamg.ac.at/cms/de/aktuell/erdbeben) und per Telefon aus den Bundesländern Niederösterreich, Wien, Burgenland, Oberösterreich und der Steiermark ein. Auch aus Tschechien kamen vereinzelt Meldungen.
Im Bereich des Epizentrums berichteten mehr als 200 Personen über leichte Gebäudeschäden wie etwa Haarrisse im Verputz und abgesplitterte Verputzteile. Einige kleine Gegenstände fielen um. Vereinzelt liefen verängstigte Personen vor ihre Häuser. Etwa die Hälfte der Bebenmeldungen stammt aus Wien, wo das Beben vor allem in den oberen Stockwerken deutlich wahrgenommen wurde. Die Epizentralintensität erreichte 5-6 Grad auf der zwölfteiligen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98).
Ein deutlich fühlbares Nachbeben der Magnitude 2,9 folgte um 21:42 Uhr (Intensität 3-4 Grad EMS-98). Einige Stunden später wurde um 02:18 Uhr eine schwache Erschütterung der Magnitude 1,9 nur vereinzelt wahrgenommen. Am 14. Oktober um 04:34 Uhr vernahmen einzelne Personen eine leichte Erschütterung mit einer Intensität von 2 Grad EMS-98 (Magnitude 2,0) . Am 23. Oktober  um 21:34 Uhr machte die zur Zeit aktive Bebenregion nochmals auf sich aufmerksam mit einer Erschütterung der Magnitude 2.6, die mit einer Intensität von 3-4 Grad (EMS-98) verspürt wurde. Insgesamt umfasste die Bebenserie von Ebreichsdorf in den Monaten September und Oktober 27 Erdbeben, wobei etwa ein Drittel der Beben verspürt wurde.

Im Wiener Becken kamen auch noch andere Störungszonen in Bewegung, so am 6. Oktober um 12:53 Uhr in Bad Fischau (47,84°N; 16,18°O) mit einem Beben der Magnitude 2.4, das von mehreren Dutzend Personen mit einer Intensität von 4 Grad bemerkt wurde.

Am 16. Oktober um 16:46 Uhr wurden leichte Erschütterungen infolge eines Bebens in Hainburg (48,12°N; 16,94°O) festgestellt, die eine Intensität von 4 Grad aufwiesen (Magnitude 2,1).

Erschreckt wurden die Bewohner im Süden des Wiener Beckens, als ihnen am 20. Oktober um 16:32 Uhr ein Beben der Magnitude 3,1 widerfuhr. 460 Personen meldeten das Beben, dessen Epizentrum bei Seebenstein (47,68°N; 16,12°O) lag. Man bemerkte ein Klirren von Gläsern und ein Rütteln von Fenstern und Türen. Einige umgefallene Gegenstände wurden beobachtet. Auch im Freien waren die Bebenwellen zu spüren. Vereinzelt gab es auch Berichte über Verputzrisse. Die Epizentralintensität betrug 5 Grad (EMS-98). Der Bebenherd lag in einer relativ geringen Tiefe von etwa 6 km. Ein Nachbeben der Magnitude 1,8 wurde am 23. Oktober um 02:06 Uhr mit einer Intensität von 3 Grad nur lokal verspürt.

Vier gefühlte Erdbeben in den anderen Bundesländern

Leicht bemerkbar war ein Erdbeben am 6. Oktober um 06:47 Uhr, das eine Magnitude von 2,0 aufwies. Das Epizentrum lag südöstlich von Dalaas in Vorarlberg (47,10°N; 10,04°O). Das Beben wurde vereinzelt wahrgenommen und erreichte eine Intensität von 3-4 Grad (EMS-98).

Mit einer Intensität von 3 Grad (EMS-98) wurde eine schwache Erschütterung der Magnitude 2,0 am 19. Oktober um 20:21 Uhr in Ferlach in Kärnten (46,51°N; 14,41°O) verspürt.

Das Erdbeben, das am 22. Oktober um 00:02 Uhr im Bereich der Ankogelgruppe (46,99°N; 13,27°O) in Kärnten mit einer Magnitude von 3,1 stattfand, wurde in Obervellach und Mallnitz mit einer Intensität von 4 Grad deutlich verspürt.

Am 29. Oktober um 23:59 Uhr wurde ein Erdbeben der Magnitude 2,7 in Imst in Tirol (47,28°N; 10,79°O) deutlich verspürt. Einige Personen erwachten aus dem Schlaf. Die Intensität betrug 4 Grad (EMS-98).

Der Österreichische Erdbebendienst dankt der Bevölkerung für ihre Wahrnehmungsberichte, mit deren Hilfe die Intensität der Erdbeben bestimmt wurde.


INTENSITÄTSSKALA ( EMS-98 )
Auszug aus der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala 1998, basierend auf Mercalli-Sieberg

2 Grad Kaum bemerkbar: Wird nur vereinzelt von ruhenden Personen wahrgenommen
3 Grad             
Schwach fühlbar: Von wenigen Personen in Gebäuden wahrgenommen. Ruhende Personen empfinden ein leichtes Schaukeln oder Rütteln.
4 Grad Deutlich fühlbar: In Gebäuden von vielen Personen und im Freien vereinzelt wahrgenommen. Einige Schlafende erwachen. Geschirr und Fenster klirren, Türen rütteln.
5 Grad Stark fühlbar: In Gebäuden von den meisten Personen, im Freien von einigen wahrgenommen. Viele Schlafende erwachen. Einige Personen erschrecken. Gebäude werden insgesamt erschüttert. Hängende Gegenstände pendeln stark. Kleine Objekte werden verschoben. Türen und Fenster schlagen auf und zu.
6 Grad Leichte Gebäudeschäden: Viele Menschen erschrecken und flüchten ins Freie. Einige Gegenstände fallen um. An vielen Häusern entstehen geringe Schäden, wie Haarrisse, oder kleine Verputzteile fallen herab.

 

Weltweite starke Erdbeben

Datum        
WeltzeitM
Epizentrum                                                             
Kommentar
12.10.2013
13:11
6,4
W von Kreta, Griechenland
35,49°N   23,26°O
Ein Verletzter durch Sprung aus dem Fenster, leichte Gebäudeschäden bei Chania, Steinschläge
15.10.2013
00:12
7,1
Philippinen
9,88°N   124,19°O
Mind. 222 Todesopfer, 1000 Verletzte und 350 000 Obdachlose auf der Insel Bohol bei Catigbian; 14512 zerstörte und 58490 beschädigte Häuser

25.10.2013 

17:10
7,1
290 km vor der Küste Honshus, Japan
37,15°N   144,68°O
Nachbeben zu Tohoku-Erdbeben im März 2011; 40 cm hoher Tsunami, keine Schäden oder Störfälle in Fukushima gemeldet
30.10.2013   02:51 6,2 Vor der Küste Chiles
35,30°S   72,93°W
Leichte Gebäudeschäden bei Constitucion
31.10.2013 12:02 6,3 Taiwan
23,59°N   121,44°O
Leichte Gebäudeschäden bei Hualian
31.10.2013 23:03 6,6 Vor der Küste Chiles
30,30°S   71,56°W
Leichte Gebäudeschäden bei Coquimbo

Weltzeit...Greenwich Mean Time = GMT bzw. UTC  
M...Magnitude (logarithmische Energieskala)
Die Daten für weltweite Erdbeben stammen von U.S. Geological Survey.
Angaben ohne Gewähr

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