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24.07.2024

Geophysik in der Wachau

Vergangene Woche war ein Messteam des Departments für oberflächennahe Geophysik in Rossatz in der Wachau im Einsatz. Ziel der geoelektrischen und seismischen Messungen war es, die Tiefenlage der Felsoberkante im Donautal bei Rossatz und die internen Lagerungsverhältnisse der darüber liegenden Sedimentfüllung zu ermitteln.

Geophysik in der Wachau

Die Felsoberkante muss dabei teilweise tiefer als 60m liegen, da sie bei einer vorangegangenen Bohrung, die bis in eine Tiefe von 55m abgeteuft wurde, nicht erreicht wurde. Über dem kristallinen Untergrund lagern marine Sedimente die im Miozän vor ca. 17 Millionen Jahren abgelagert wurden. Diese entstanden in einer langgestreckten Bucht, die vom Molassemeer bei Krems bis nach Spitz an der Donau reichte. Einerseits sind diese marinen Sedimente an den Hängen bis in etwa 300 m Seehöhe zu finden, andererseits in der Bohrungen bis in eine Tiefe von 55 m angetroffen. Das Tal war also damals bis gut 100 m über dem heutigen Niveau der Donau mit marinen Sanden und Tonen gefüllt. Als vor etwa 10 Millionen Jahren die „Ur“-Donau entstand, begann ein Wechselspiel von Abtragung und Ablagerung. Große Teile der marinen Sedimente wurden von der Donau ausgeräumt, andererseits hinterließ sie an den Talflanken und im heutigen Talboden Flussablagerungen. Mithilfe der geophysikalischen Messungen versprechen sich unsere Kollegen nun einerseits Erkenntnisse über die Tiefe und andererseits über die Form der Felsoberkante. Im Idealfall kann eine Aussage darüber getroffen werden, ob das Relief durch Erosion oder auch durch tektonische Einsenkungen entstanden ist.

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