16.04.2013
Schweres Erdbeben im Iran am 16. April 2013
Dutzende Todesopfer bei schwerem Erdbeben im Iran
Die Provinzen Sistan und Belutschistan im Südosten des Iran wurden am Dienstag, den 16. April 2013 um 10:44 Uhr UTC (15:14 Uhr Lokalzeit Teheran) durch ein schweres Erdbeben erschüttert. Das Epizentrum des Bebens (28,04°N; 62,03°O) befand sich etwa 80 km nördlich der Stadt Saravan. Nach derzeitigen Angaben des Iranischen Erdbebendienstes wies das Beben eine Magnitude von 7,5 (USGS: 7,8) und eine Herdtiefe von 95 Kilometern auf.
Das Erdbeben war in weiten Teilen der arabischen Halbinsel und in Indien spürbar. Es gibt Meldungen aus Dubai, Katar, Saudi-Arabien, und Neu-Delhi. In den größten Teilen der iranischen Provinzen Sistan und Belutschistan wurden die Strom- und Telefonverbindungen unterbrochen. Medienberichten zufolge ist die Anzahl der Todesopfer im Iran ungewiss. In Pakistan wurden vermutlich mehr als ein Dutzend Personen getötet. Aus der Stadt Saravan wurden 27 Verletzte und schwere Schäden gemeldet.
Tektonik und bedeutende Beben
Die Ursache für Erdbeben im Iran sind die Spannungen, welche durch die nach Norden gerichtete Bewegung der Arabischen Platte gegen die Eurasische Platte hervorgerufen werden. Die Relativbewegung der Arabischen Platte beträgt etwa 3 cm/Jahr in Richtung Norden. Bedeutende Störungen an denen die meisten Erdbeben in dieser Region stattfinden sind die Zagros- und die Makranstörung im Süden des Iran. Die dem Epizentrum am nächsten gelegene Störung ist die Saravan-Störung.
Das letzte Katastrophenbeben im Südosten des Iran ereignete sich am 26. Dezember 2003 in der Näher der Stadt Bam. Das Beben mit einer Magnitude von 6,6 (USGS) forderte aufgrund der geringen Herdtiefe von nur 10 km etwa 30.000 Menschen und 75.000 Obdachlose. In der Provinz Sistan und Belutschistan fand am 13. Juni 1934 nahe der Saravan Störung das bisher stärkste Beben seit 1900 statt (Magnitude von 7,0; USGS).
Das Seismogramm wurde am Conrad Observatorium in Niederösterreich registriert. Es zeigt einen 35 Minuten langen Ausschnitt, in dem das Eintreffen verschiedener Wellentypen (P..Kompressionswelle, S..Scherwelle) und Reflexionen vom Erdkern deutlich zu erkennen sind. Etwa 8 Minuten benötigte die schnellste Erdbebenwelle, um nach Österreich zu gelangen. Das markante Maximum stammt von den sich langsamer ausbreitenden Oberfächenwellen, die etwa 15 Minuten nach dem Ersteinsatz der erstankommenden Kompressionswelle folgen. Das Erdbeben wurde an allen seismischen Stationen des Österreichischen Erdbebendienstes deutlich registriert.