15.10.2013
Starkes Erdbeben auf den Philippinen
Tote und Verletzte auf den Philippinen
Ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,1 erschütterte am Dienstag, den 15. Oktober 2013 um 00:12 Uhr UTC (08:12 Uhr Lokalzeit Philippinen) die Insel Bohol im Zentrum der Philippinen. Das Epizentrum (9,87°N; 124,01°O) lag in unmittelbarer Nähe der Stadt Catigbian (22700 Einwohner), etwa 620 km südsüdöstlich von Manila. Nach Angaben von USGS betrug die Tiefe 20 km.
Durch die starken Erschütterungen, die im weiten Umkreis fühlbar waren, starben nach Medienangaben mindestens 70 Menschen, es gab zahlreiche Verletzte und schwere Gebäudeschäden sowie Schäden an Straßen, Brücken und anderen Einrichtungen. Auch in der Stadt Cebu, die 60 km vom Epizentrum entfernt liegt, stürzten Gebäude ein.
Die Abbildung zeigt die Registrierung des Erdbebens an der Station CONA, Conrad Observatorium, Niederösterreich. Der Ausschnitt zeigt einen Zeitraum von 80 Minuten. Etwa 14 Minuten benötigte die P-Welle, um von den Philippinen nach Österreich zu gelangen. Die größten Amplituden stammen von den Oberflächenwellen, die deutlich später eintrafen.
Regionale Tektonik und vergangene Erdbeben
Das Erdbeben hat sich innerhalb der Sundaplatte ereignet, die ein Teil der großen Eurasischen Platte ist. Maßgebend für das tektonische Spannungsfeld in dieser Region ist das Driften der Philippinischen Platte relativ zur Sundaplatte in Richtung WNW mit einer Geschwindigkeit von etwa 10 cm /Jahr. Im Bereich des Philippinen Grabens, der einige 100 Kilometer östlich des Epizentrums vom 15. Oktober liegt, subduziert die Philippinische Platte unter die Sundaplatte.
Immer wieder kommt es im Gebiet der Philippinen zu großen Erdbeben. Im Jahr 1990 gab es einige Tote bei einem Erdbeben der Stärke 6,8, das nur 70 km östlich des aktuellen Erdbebens stattfand.
Das schwerste Erdbeben der Philippinen während der letzten Jahrzehnte ereignete sich im Jahr 1976 im Golf von Moro im Süden des Landes und forderte etwa 6500 Tote. Bei einem anderen starken Beben der Magnitude 7,7, von dem die Insel Luzon betroffen war, starben im Jahr 1990 etwa 2400 Menschen (Angaben von USGS).
Lage des Epizentrums des Erdbeben vom 15. Oktober 2013 auf der philippinischen Insel Bohol. (Quelle: EMSC)