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18.04.2012

Veranstaltung: 40 Jahre Beben von Seebenstein

 

Anlass war das stärkste Erdbeben in diesem Raum, welches sich vor 40 Jahren am 16. April 1972 in Seebenstein / Pitten ereignete.

Unter den TeilnehmerInnen befanden sich die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden, VertreterInnen u.a. der NÖ Landesregierung, des Wiener Magistrats, sowohl der Wiener Feuerwehr als auch Vertreter der Feuerwehr aus Niederösterreich, des Zivilschutzes und Zeitzeugen des Ereignisses.

Einer angeregten Diskussion unter Fachleuten und Zeitzeugen gingen zwei Vorträge – Historische Erdbeben im Raum Wr. Neustadt und Erdbebentätigkeit im Raum Seebenstein – voraus. Bei der Veranstaltung wurden auch jene Fotos gezeigt, die im Rahmen eines medialen Aufrufs, von der Bevölkerung an die ZAMG gesendet wurden.

Informationsveranstaltung: 40 Jahre Seebenstein - Beben
Informationsveranstaltung: 40 Jahre Beben von Seebenstein und Pitten © ZAMG Geophysik

Das Erdbeben vom 16. April 1972 im Bereich Seebenstein/Pitten (NÖ)

 

Sonntag, 16. April 1972, 11:10, 7° auf der Intensitätsskala EMS-98: Dieses Erdbeben ist auch den meisten Wienern noch deutlich in Erinnerung. Obwohl das Epizentrum in Seebenstein, also südlich von Wiener Neustadt, lag, wird es oft auch als das stärkste Erdbeben in Wien in diesem Jahrhundert bezeichnet. In Guntrams und in Schwarzau stürzten zwei ältere Gebäude ein.

Zwei Eisenkreuze fielen von den Türmen der Kirche in Schwarzau. In Katzelsdorf brach eine Statue vom Kirchturm ab, und die Kirche in Seebenstein selbst erlitt beträchtlichen Sachschaden. In Wiener Neustadt konnte die Bundesstraße stundenlang nicht befahren werden, da erst die heruntergestürzten Gesimse und Kamine beseitigt werden mussten.

Im Dom in Wiener Neustadt fielen während des Gottesdienstes Mauerteile herab, verletzt wurde zum Glück aber niemand. Parkende Autos wurden vor allem am Hauptplatz durch herabfallende Bauteile beschädigt. Auf steirischer Seite kam es zu Zwischenfällen: Stromausfälle in Krieglach, Mürzzuschlag, Langenwang und Spital am Semmering wurden gemeldet.

Sprung im Verputz eines Festsaales
Sprung im Verputz eines Festsaales © Hans Schiefer
Freigelegtes Fresko
Durch abgebröckeltes Verputzmaterial kamen dann Fresken zutage, die total in Vergessenheit geraten waren. Das Bild zeigt die Malereien noch vor der nachfolgenden Restaurierung. © Hans Schiefer

 

Wien: Viele Schäden und ein souveräner Leonard Bernstein

 

Fünf Sekunden dauerten die stärksten Bodenbewegungen in Wien. Leonard Bernstein, der zu dem Zeitpunkt gerade ansetzte Mahlers Fünfte im Musikvereinssaal zu dirigieren, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Die Feuerwehr musste hunderte Male ausrücken, um eingestürzte Kamine, herabgefallene Dachziegel, usw. zu beseitigen. Zwanzig Meter der Balustrade an der Universität Wien fielen herab. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt, weil es Sonntag war und dementsprechend ruhig. In Hernals zertrümmerte eine herabstürzende Sirene das geparkte Auto eines Salzburgers. Die Gäste im Restaurant des Donauturms spürten das Erdbeben sicher am deutlichsten in Wien, obwohl es ihnen wie eine Sturmbö vorkam. Ein Teil des Troger-Deckenfreskos in der Mariahilfer Kirche im 6. Bezirk stürzte während der Predigt in den Altarraum. Knapp ein Stunde später, um 12:05 Uhr, folgte ein Nachbeben, das ebenfalls weit über Wien hinaus verspürt wurde. (Aus „Erdbeben in Österreich“, von Christa Hammerl und Wolfgang Lenhardt, Leykam Verlag, 1997)

Universität Wien
Universität Wien © Walter Eppensteiner
Universität Wien
Universität Wien © Walter Eppensteiner
Teaserportlet Bebenkarte groß
Karten und Listen seismischer Aktivität

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Umfeld eines Stollens © ZAMG
Angewandte Geophysik

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Live-Seismogramm
Historische Erdbeben
Holzschnitt aus der 'Weltchronik' von Hartmann Schedel, 1493. 'Und der Engel nahm das Rauchfaß und füllte es mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde, und Donner folgten, Getöse, Blitze und Beben.' Offenbarung 8,5 © ZAMG Geophysik Hammerl
Magnetik
Willkommen bei der Magnetik der geophysikalischen Abteilung der ZAMG. © ZAMG Geophysik
Conrad Observatorium
Willkommen am Conrad Observatorium. © Gerhard Ramsebner