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27.12.2013

Vorläufige Bebenbilanz 2013

Vorläufige Bebenbilanz 2013

©ZAMG

Im Jahr 2013 wurden mit dem Stationsnetz des Österreichischen Erdbebendienstes der ZAMG rund 8500 seismische Ereignisse auf der Erde registriert. 767 Erdbeben wurden in Österreich lokalisiert, davon konnten 67 von der Bevölkerung verspürt werden. Außerdem wurden vier Erdbeben aus dem angrenzenden Ausland in Österreich wahrgenommen. Die Zahl der Beben war überdurchschnittlich hoch.

Im Jahr 2013 ereigneten sich ungewöhnlich viele kräftige Erdbeben in Österreich. Rita Meurers, Seismologin an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „Zehn Erdbeben erreichten heuer eine Intensität von mindestens 5 Grad auf der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala EMS-98. Sie wurden stark von der Bevölkerung verspürt und verursachten zum Teil leichte Gebäudeschäden. In den vergangenen Jahrzehnten gab es in Österreich im Durchschnitt nur etwa vier Erdbeben dieser Stärke pro Jahr. Es lässt sich aber kein Trend feststellen, dass die Beben häufiger werden. Die Zahl der Beben schwankt von Jahr zu Jahr.

Das stärkste Erdbeben im vergangenen Jahr fand am 2. Februar 2013 in Bad Eisenkappel (K) statt und hatte eine Intensität von 6 Grad auf der EMS-98.

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Verspürte und gemessene Erdbeben 2013: Die farbigen Symbole zeigen die maximale Intensität der österreichischen Erdbeben, die von der Bevölkerung verspürt wurden. Zwei Epizentren sind aus dem grenznahen Ausland. Zusätzlich sind mit grauen Symbolen die Epizentren der instrumentell registrierten Erdbeben dargestellt. (Quelle ZAMG)

Die meisten Erdbeben in Tirol und Niederösterreich

In Tirol ereigneten sich heuer 21 fühlbare Erdbeben, 19 in Niederösterreich, zehn in der Steiermark, sieben in Kärnten, sechs in Vorarlberg, drei in Oberösterreich und eines in Salzburg. Im Burgenland und in Wien wurden nur Beben aus anderen Bundesländern verspürt. Das seismisch sehr aktive Tirol führte auch in den letzten Jahren die Statistik an. Der zweite Platz für Niederösterreich ergibt sich durch die Erdbebenserie bei Ebreichsdorf im September und Oktober. Insgesamt liegt die Zahl der gefühlten Erdbeben im Jahr 2013 um rund 50 Prozent über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Es ist aber kein statistisch signifikanter Trend zu mehr Beben erkennbar. Zwei Erdbeben aus Norditalien wurden im Süden Österreichs leicht verspürt und zwei Beben aus der Schweiz konnten in Vorarlberg teilweise kräftig wahrgenommen werden.

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Erdbeben 2013 im Bundeslandvergleich: Die Graphik zeigt, wie viele verspürte Erdbeben sich in den einzelnen Bundesländern bzw. im angrenzenden Ausland im Jahr 2013 ereignet haben. (Quelle ZAMG)

Neuer Rekord: 13.000 Berichte aus der Bevölkerung

Die Zahl der eingelangten Wahrnehmungsberichte über das Internet- Wahrnehmungsformular der ZAMG (www.zamg.at/bebenmeldung) hat im Jahr 2013 einen neuen Rekordwert erreicht. Es sind mehr als 13.000 Berichte über die Auswirkungen von Erdbeben aus der Bevölkerung eingegangen. Die Daten geben Auskunft über die Stärke der Fühlbarkeit von Erdbeben und ermöglichen die Ermittlung des Intensitätsgrades auf der Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98). Der Österreichische Erdbebendienst bedankt sich bei der Bevölkerung für die zahlreichen Meldungen.

Die stärksten Erdbeben des Jahres in Österreich

Seebenstein, 25. Jänner 2013

Etwa 600 Fühlbarkeitsmeldungen sind zum Erdbeben bei Seebenstein, NÖ, am 25. Jänner um 08:14 Uhr MEZ eingetroffen. Es wurde im südlichen Wiener Becken stark verspürt und hat einige Verputz-Risse verursacht, zum Beispiel an der Kirche und dem Pfarrhaus in Seebenstein. Die Magnitude betrug 3,6 und die Intensität erreichte 5-6 Grad auf der Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98).

Bad Eisenkappel, 2. Februar 2013

Das stärkste Erdbeben des Jahres fand in Bad Eisenkappel, Kärnten, am 2. Februar um 14:35 Uhr MEZ statt. Bei einer Magnitude von 4,4 wurden im Epizentrum zahlreiche Gebäude leicht beschädigt. Es wurden auch Mauerrisse und eine beschädigte Wasserleitung gemeldet. Die Intensität betrug 6 Grad auf der EMS-98. Bemerkenswert war die sehr asymmetrische Abstrahlung der Erschütterungsstärke, das Beben wurde noch in der 90 km entfernten Stadt Graz zum Teil stark verspürt. In westlicher Richtung nahm die Fühlbarkeit hingegen rasch mit zunehmender Entfernung ab.

Innsbruck – Hall, 9. August 2013

Viele Menschen im Raum Innsbruck – Hall, Tirol, wurden durch das kräftige Erdbeben am 9. August um 12:44 Uhr MESZ mit Epizentrum knapp östlich von Innsbruck sehr erschreckt. Durch die starken Erschütterungen fielen zahlreiche Gegenstände um. Auch leichte Schäden wurden gemeldet. Die Magnitude betrug 3,7. Durch die geringe Herdtiefe von etwa 6 km wurde das Beben so stark verspürt. Die makroseismische Intensität betrug 5-6 Grad auf der EMS-98. Mehr als 2000 Meldungen aus der Bevölkerung sind beim Österreichischen Erdbebendienst eingegangen.

Ebreichsdorf, 20. September und 2. Oktober 2013

Eine besonders markante Erdbebenserie hat das Wiener Becken im Herbst 2013 erschüttert. Die beiden Hauptbeben mit Epizentrum bei Ebreichsdorf, NÖ, ereigneten sich am 20. September um 02:06 Uhr MESZ und am 2. Oktober 2013 um 19:17 Uhr MESZ. Beide hatten eine Magnitude von 4,2 und erreichten eine Epizentralintensität von 5-6 Grad auf der EMS-98. Im Umkreis von etwa 15 km kam es zu leichten Schäden an Gebäuden (z. B. Risse im Verputz, Herabfallen kleiner Verputzstücke). Auch in Wien waren die Erschütterungen teilweise stark zu spüren, besonders in höheren Stockwerken. Die Ausläufer des Erdbebens konnten noch in Oberösterreich und Tschechien wahrgenommen werden. Bis zum 23. Oktober gab es insgesamt sieben fühlbare Nachbeben. Anlässlich dieser Serie hat die ZAMG etwa 8400 Wahrnehmungsberichte aus der Bevölkerung erhalten.

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Web-Links

Die EMS-98 (Europäische Makroseismische Skala):
www.zamg.ac.at/cms/de/geophysik/erdbeben/lehrmaterialien/faqs-zu-erdbeben/intensitat

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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Holzschnitt aus der 'Weltchronik' von Hartmann Schedel, 1493. 'Und der Engel nahm das Rauchfaß und füllte es mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde, und Donner folgten, Getöse, Blitze und Beben.' Offenbarung 8,5 © ZAMG Geophysik Hammerl
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