Vibrating Sample Magnetometer
Woher kommen welche Gesteine?
Woher kommen welche Gesteine?
Oft stellt sich die Frage, woher bestimmte Mineralien tatsächlich kommen. Dies betrifft nicht nur die Grundlagenforschung, die z.B. die Entstehung von Gesteinen oder den Transport von Aerosolen und Sedimente untersucht, sondern hat auch ganz praktische Anwendungen. Dazu zählen zum Beispiel die Ursprungsorte archäologischer Funde. Woher stammen die Materialien, aus denen Objekte der Vergangenheit geformt wurden? Dies gibt Auskunft über die Handelswege der Vergangenheit. |
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Der Geomagnetische Dienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) beschäftigt sich seit 1851 mit der laufenden Veränderung des Erdmagnetfelds. Zusammen mit der Firma LakeShore® wird hier an der Entwicklung von speziellen Messverfahren für zerstörungsfreie Charakterisierungen von magnetischen Mineralien gearbeitet. Mit dem neue LakeShore 8600 Vibrating Sample Magnetometer lassen sich natürliche Eisenmineralien, wie sie praktisch überall vorkommen, bis auf Konzentrationen von wenigen ppm messen. Dieses Messgerät wurde an der ZAMG umfangreich und sehr erfolgreich getestet. |
LakeShore® 8600 VSM Magnetometer |
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So können Gesteinsproben auf ihre magnetische „Signatur“ hin untersucht werden, und Fragen über deren Herkunft beantworten. Gibt es zwei Proben – z.B. von einer Skulptur und einem Steinbruch, so ist es damit möglich festzustellen, ob dieses Objekt aus dem Material des fraglichen Steinbruchs geschaffen wurde. Ebenso lassen sich auch Eisenmineralien unterschiedlicher Herkunft in Sedimenten untersuchen. Diese Sedimente sind unsere Archive der Erdgeschichte, und wir gewinnen damit einen Einblick in Transportprozesse in der Atmosphäre und den Ozeanen, auf die Bildung von neuen Mineralien, z.B. aus magnetischen Bakterien, und deren Beteiligung am Eisenzyklus. Unsere Messverfahren wurden erfolgreich eingesetzt, um fossile Spuren einer Supernova-Explosion vor etwa 2 Millionen Jahre nachzuweisen1, und Einblicke in die Auswirkungen einer extremen globalen Erwärmung an der Grenze zwischen Paläozän und Eozän (56 Millionen Jahre) auf ein Küstengebiet2 zu erhalten. Derzeit untersuchen wir Magnetit Kristalle in einem Meteoriten vom Mars, die vermutlich von magnetischen Bakterien produziert worden sind. Ähnliche Messverfahren werden auch eingesetzt, um magnetische Materialien zu prüfen, wie z.B. speziell beschichtete Magnetit Nanokristalle für biomedizinische Anwendungen. Kontakt: Dr. Ramon Egli (ramon.egli@zamg.ac.at) |
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1 Ludwig, P., S. Bishop, R. Egli, et al. (2016). Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 113, 9232–9237.
2 Wagner, C. L., I. Lascu, P. Lippert, R. Egli, et al. (2021). Paleoceanogr. Paleoclimatol., 36, e2021PA004225
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