Ozeanische Zirkulation

Wärmetransport im Wasser

Die ozeanische Zirkulation sorgt für einen permanenten Wärmetransport. Dabei gelangen warme Wassermassen in kühlere Regionen und umgekehrt. Weltweite Temperaturunterschiede werden auf diese Weise eher ausgeglichen.

Wie die atmosphärische Zirkulation sorgt auch die ozeanische Zirkulation für einen Temperaturausgleich zwischen den Gebieten rund um den Äquator und den Polargebieten. Sie ist als vereinfachte Modellvorstellung zu verstehen, die sich als dreidimensionales Netz aus Strömungen in unterschiedlichen Tiefen des Ozeans über die Ozeane des Planeten erstreckt (Abbildung 1).

Dichteunterschiede als Motor des Kreislaufs

Angetrieben wird dieser Kreislauf zum kleineren Teil durch die Wirkung des Windes auf die Meeresoberfläche, dies ist vor allem relevant für Strömungen an der Oberfläche. Größtenteils ist der Dichteunterschied des Wassers, aufgrund unterschiedlicher Temperatur und Salzgehalt, für die ozeanische Zirkulation verantwortlich. Aus diesem Grund wird die Ozeanzirkulation auch oft als thermohaline Zirkulation bezeichnet. Die Temperaturunterschiede sind bedingt durch die, verglichen mit den mittleren Breiten oder den Polregionen, stärkere Sonneneinstrahlung am Äquator. Durch diese Strömungen werden große Mengen an Wärme von den Tropen in Richtung kühlerer Gebiete transportiert, man spricht daher auch vom globalen Förderband der Ozeanzirkulation.

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Abb. 1: Schematische Darstellung der ozeanischen Zirkulation (Christian-Albrechts-Universität Kiel, 2008)

Der Weg um die Welt

Vereinfacht besteht dieses Förderband aus tiefen Strömungen, die von den Polen in Richtung Pazifik fließen. In ausgedehnten Regionen des Pazifiks steigt das Tiefenwasser wieder auf und fliesst als Oberflächenströmung in Richtung (Nordhemisphäre), bzw. Weddell-See (Südhemisphäre), wo es aufgrund der Abkühlung wieder absinkt. An der Meeresoberfläche der Südhemisphäre ist die Zirkulation charakterisiert durch kalte Meeresströmungen an Westküsten (Humboldt-Strom vor der Küste Chiles und Benguela-Strom vor der Küste Namibias), welche durch den Antarktischen Zirkumpolarstrom gespeist werden. Warme Meeresströmungen südlich des Äquators sind im Gegensatz an Ostküsten zu finden, wie z.B. der Angulhas-Strom vor der Küste von Südafrika und Mozambique, oder der Brazil-Strom vor der Küste Südamerikas.

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Abb. 2: Der Golfstrom transportiert warme Wassermassen (rot) entlang der vergleichweise kühlen Ostküste Nordamerikas (dunkelblau) Richtung Europa. (NASA)

Der Golfstrom

Die bekanntesten Oberflächenströmungen auf der Nordhemisphäre sind der Golfstrom (Abbildung 2) und dessen Verlängerung, der Nordatlantikstrom. Diese Warmwasserströmung erstreckt sich vom Golf von Mexiko bis weit in das europäische Nordmeer und sorgt dadurch für äußerst milde Temperaturen in Europa verglichen mit Gegenden auf gleicher geographischer Breite in Nordamerika oder Asien.


Literatur:

Bigg, G. (1996): The oceans and climate. Camebridge University Press, 266 Seiten

Christian-Albrechts-Universität Kiel: Ozean der Zukunft - die Kieler Meereswissenschaften. http://www.futureocean.de/forschungsfelder/ozeanwandel/cosub2sub-aufnahme-des-meeres/fakten, abgerufen am 23.7.2012

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