Zusammenfassung |
Wie geht's den Gletschern? Entwicklung eines Nahe-Echtzeit-Informationssystems des Zustandes von Österreichs größtem Gletscher, der Pasterze, und kleinerer Gletscher rund um das Sonnblick-Observatorium. Die Alpengletscher gehören zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Naturphänomenen, ihre Massenänderungen werden dementsprechend häufig als Klimazeiger in wissenschaftlichen Berichterstattungen und Medienberichten verwendet. Quantitative Informationen über das Gletscherverhalten liegen derzeit jedoch frühestens im Herbst jedes Jahres vor, sobald alle Jahresmessungen abgeschlossen und ausgewertet sind. GLACIO-LIVE will dieses Informationsdefizit zu reduzieren und die Massenentwicklung der von der ZAMG regelmäßig vermessenen Alpengletschern weitgehend automatisiert und tagesaktuell zu erfassen und den augenblicklichen Zustand des Gletschers über ein Web-Portal öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Dazu wird von der Partnerschule TGM ein hochgebirgstaugliches dezentrales Funk-Netzwerk entwickelt und auf den Gletschern installiert, das die Messdaten von den Gletschern auch unter extremen Umweltbedingungen in Nahe-Echtzeit zur Verfügung stellen soll. Mittels eines innovativen Modellansatzes und einer möglichst umfangreichen Datenassimilation wird dann die augenblickliche Massenänderung dieses Gletschers berechnet und über ein von den Schülern des TGM entwickeltes Web-Portal präsentiert. GLACIO-LIVE kann damit den Nutzen der Nahe-Echtzeitanbindung durch die erstmals angewandte glaziologische Datenassimilation zeigen und öffentlichkeitswirksam das Thema „Klimawandel und Gletscherschmelze in den Alpen“ einem breiten Publikum vorstellen. GLACIO-LIVE ist ein Sparkling-Science-Projekt, gefördert vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. |
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Projektziele | Entwicklung eines hochgebirgstauglichen dezentralen Funk-Netzwerkes zur Nahe-Echtzeit-Bereitstellung von Messdaten im Hochgebirge in Kooperation mit SchülerInnen des TGM Wien. Installation notwendiger Sensoren zu Ermittlung der Massenänderung eines Gletschers sowie des Funk-Netzwerkes im Gebiet des Sonnblick Observatoriums. Berechnung der Massenänderung eines Gletschers in Nahe-Echtzeit mittels einer innovativen Datenassimilation und eines geeigneten Modellansatzes und Webpräsentation des aktuellen Zustandes der Gletscher in Zusammenarbeit mit SchülerInnen des TGM Wien. Ein langfristiges Ziel ist es, die auf Alpengletschern getestete Funk-Netzwerk auf arktische Gletscher zu übertragen, wo die Nahe-Echtzeitanbindung aufgrund der großen Entfernungen und der damit verbundenen Reisekosten ein hohes Einsparungspotential darstellt. |
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Projektbeginn | 02.2015 | ||||||||||||
Projektende | 02.2018 | ||||||||||||
Projektteam |
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Projektpartner | Prof. Dr. Wolfgang Schöner, Institut für Geographie und Raumforschung, Universität Graz Dr. Matthias Huss, Department Geowissenschaften, Universität Freiburg. Dr. Johann Moitzi und DI Peter H. Fischer, TGM Wien DI Gerhard Schauer, ZAMG Salzburg |
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Finanzierung | Programm Sparkling Science des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. |