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25.11.2016

40 Jahre Klimaforschung: Ingeborg Auer geht in den Ruhestand

40 Jahre Klimaforschung: Ingeborg Auer geht in den Ruhestand

©ZAMG/Auer

Ingeborg Auer, Leiterin der ZAMG-Klimaforschung, geht Ende November 2016 in den Ruhestand. Auer ist eine internationale renommierte Klimaforscherin und war an mehr als 200 wissenschaftlichen Veröffentlichungen beteiligt. Unter ihrer Leitung entstand unter anderem die HISTALP-Klimadatenbank für den Alpenraum, einer der weltweit längsten und hochwertigsten Klimadatensätze.

Die aus Velden am Wörthersee stammende Kärntnerin Ingeborg Auer arbeitete seit 1975 an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien an zahlreichen Klimaprojekten. 2001 übernahm sie die Leitung der Fachabteilung für Klimatologische Landesaufnahme und Hydroklimatologie, 2009 wurde sie Leiterin der Abteilung für Klimaforschung.

Neue Maßstäbe in der Homogenisierung von Daten

Einer der Schwerpunkte der Arbeit von Ingeborg Auer war der Aufbau von hochwertigen Datensätzen für die Klimaforschung und für Anwendungen der Klimatologie. Hier setzte sie auch international neue Maßstäbe, besonders im Bereich der Homogenisierung. Dabei geht es um Verfahren, mit denen Daten auf Fehler geprüft und Inhomogenitäten korrigiert werden, wie sie zum Beispiel durch Verlegungen von Wetterstationen oder Änderungen von meteorologischen Messsystemen entstehen.

Basis für Klimaforschung im Alpenraum

Im Rahmen von mehreren sehr aufwändigen Projekten im Bereich der Homogenisierung entstand unter der Leitung von Ingeborg Auer und ihrem 2012 verstorbenen Kollegen Reinhard Böhm einer der weltweit längsten hochwertigen Klimadatensätze. Für HISTALP (Historical Instrumental Climatological Surface Time Series of the Greater Alpine Region) wurden Messdaten von mehr als 200 Orten aus dem Großraum Alpen homogenisiert. Die Daten decken den gesamten Zeitraum des instrumentellen Messens ab und reichen zum Teil bis ins Jahr 1760 zurück. „Der Aufbau der HISTALP-Datenbank ist ein gutes Beispiel für den wertvollen und großen Beitrag von Ingeborg Auer für die internationale Klimaforschung", sagt ZAMG-Direktor Michael Staudinger, „hier wurde aus Daten von unterschiedlichsten Organisationen und Ländern aus dem Alpenraum ein einheitlicher, hochwertiger Datensatz erstellt, der die Untersuchung von langfristigen Klimaänderungen und Klimaschwankungen erst möglich macht."

Internationale Aufgaben und Auszeichnungen

Ingeborg Auer war im Laufe ihrer Karriere an mehr als 200 wissenschaftlichen Veröffentlichungen beteiligt und ihre Arbeiten wurden auch mehrfach ausgezeichnet. So erhielt sie 2007 für Veröffentlichungen zum HISTALP-Projekt den Klimaschutzpreis der Österreichischen Hagelversicherung und den Award der britischen Royal Meteorological Society.

Die Expertise der ZAMG-Klimaforscherin Auer war auch international gefragt, unter anderem in der Commission for Climatology der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), im European Climate Support Network (ECSN) und für Reviews von wissenschaftlichen Publikationen und Forschungsprojekten.

Die Nachfolge in der Leitung der Klimaforschung an der ZAMG wird voraussichtlich Anfang 2017 besetzt.

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Klimaforscherin Ingeborg Auer: Nach 40 Jahren an der ZAMG und mehr als 200 wissenschaftlichen Veröffentlichungen geht die gebürtige Kärntnerin Ende November 2016 in den Ruhestand. Quelle ZAMG/Baumgartner. –>Link zum Bild in Originalgröße

40 Jahre Klimaforschung in Theorie und Praxis: Ingeborg Auer, die Leiterin der ZAMG-Klimaforschung, geht mit Ende November 2016 in den Ruhestand. Quelle ZAMG/Auer. –>Link zum Bild in Originalgröße

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Web-Links

ZAMG Klimaforschung: www.zamg.at/klimaforschung

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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