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31.07.2017

Einer der 20 wärmsten Juli-Monate der Messgeschichte

Einer der 20 wärmsten Juli-Monate der Messgeschichte

©ZAMG

Vorläufige Monatsbilanz der ZAMG: Juli 2017 um 1,0 °C über dem vieljährigen Mittel. Große Unterschiede beim Niederschlag, österreichweit gesehen um zehn Prozent nasser als im Mittel. Sonnenscheindauer um fünf Prozent über dem Mittel .

Info: Die vorläufige Klimabilanz zum Monatsende basiert auf der ersten Auswertung der rund 270 Wetterstationen der ZAMG sowie auf der räumliche Klimaanalyse an 84.000 Datenpunkten in Österreich mittels SPARTACUS . Die Daten der Wetterstationen reichen zum Teil bis ins 18. Jahrhundert zurück. Die SPARTACUS-Daten sind flächendeckend bis ins Jahr 1961 verfügbar.

In den letzten zehn Jahren doppelt so viele zu warme wie zu kalte Monate

Der Juli 2017 fällt - wie viele Monate in den letzten Jahren - überdurchschnittlich warm aus. „Der Juli 2017 liegt 1,0 °C über dem Durchschnitt und reiht sich unter die 20 wärmsten Juli-Monate seit Messbeginn im Jahr 1767 ein", sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „In den letzten zehn Jahren gab es somit schon 83 zu warme und nur 37 zu kühle Monate."

Die höchste Temperatur des vergangenen Monats wurde mit 35,8 °C am 20. Juli in Wolkersdorf gemessen. Das ist gemeinsam mit den 35,8 °C am 22. Juni in Krems auch die bisher höchste Temperatur des Jahres. Sie wird bereits in den ersten Augusttagen mit großer Wahrscheinlichkeit übertroffen werden.

Sehr nass und sehr trocken

Die Regenmengen waren im Juli 2017 extrem unterschiedlich verteilt. Vor allem im Bergland, vom Arlberg bis zum Wechsel, lagen die Niederschlagsmengen größtenteils 25 bis 75 Prozent über dem Mittel. Vereinzelt regnete es sogar doppelt so viel wie in einem durchschnittlichen Juli, zum Beispiel in Mönichkirchen in Niederösterreich (270 Millimeter).

Deutlich trockener als im Mittel war der Juli dagegen unter anderem in den südlichen Regionen von Kärnten, der Steiermark und des Burgenlands (25 bis 67 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel).

Zahl der Blitze im Bereich eines durchschnittlichen Julis

Im Juli 2017 registrierte das Österreichische Blitzortungssystem ALDIS rund 47.000 Blitzeinschläge. Das ist ähnlich wie im Juli 2016 (50.417), deutlich weniger als im Juli 2015 (69.806) und deutlich mehr als im Juli 2014 (30.856). Insgesamt liegt die Blitzzahl im Juli 2017 ziemlich genau im Durchschnitt seit Beginn der Blitzmessungen in Österreich im Jahr 1992.

Der Tag mit den meisten Blitzeinschlägen war in diesem Monat der 20. Juli mit rund 5.500 Wolke-Erde-Blitzen.

Das Jahr 2017 brachte bisher rund 89.000 Blitzeinschläge (Wolke-Erde-Blitze) in Österreich. Auch dieser Wert entspricht in etwa dem vieljährigen Mittel. Zählt man auch andere Blitz-Entladungen dazu (wie z.B. Wolke-Impulse), blitzte es heuer in Österreich bereits etwas mehr als 648.000 Mal.

Reife der Marillen elf Tage früher

Die wichtigsten phänologischen Phasen, mit Laubaustrieb, Blüte und ersten Reifephasen der ersten Jahreshälfte, sind abgeschlossen. Vom Hochsommer bis in den Frühherbst stellt sich eine Zeit der relativen phänologischen Ruhe ein. Zu den wenigen Phasen, die in den Juli fallen, gehört die Reife der Marille, die heuer etwa elf Tage vor dem langjährigen Durchschnitt auf Platz 11 der 71-jährigen Messreihe fällt. Der phänologische Vorsprung der Vormonate von etwas mehr als einer Woche blieb auch im Juli erhalten.

Der Juli 2017 im Detail

Temperatur

Der Juli 2017 fügt sich mit einer Abweichung zum Mittel 1981-2010 von +1,0 °C in den Erwärmungstrend der letzten Jahre ein. In der historischen Bilanz reiht sich dieser Juli unter die 20 wärmsten Julimonate seit dem Jahr 1767. In den meisten Regionen des Landes lagen die Temperaturabweichungen zwischen +0,5 und +1,5 °C. Vom Arlberg bis zu den Stubaier Alpen herrschten in diesem Juli ausgeglichene Temperaturverhältnisse. In weiten Teilen des Most- und Waldviertels, im östlichen Weinviertel sowie in der Südsteiermark und im Südburgenland war es um 1,5 bis 2,2 °C wärmer als im klimatologischen Mittel. Zur Abweichung von +1,0 °C haben vor allem zwei Hitzewellen beigetragen. Die erste dauerte etwa acht Tage und hatte ihren Höhepunkt um den 9. Juli. Das Monatsende war in weiterer Folge der Start einer weiteren Hitzewelle, die bis in den August hineinreichte. Der Beginn und die Mitte des Monats brachten weitgehend ausgeglichene Temperaturen. Ein Kaltlufteinbruch um den 23. Juli verhinderte dann einen weiteren extrem warmen Juli.

Extremwerte der Lufttemperatur (Juli 2017, Auswertung bis 30.7.)

Wetterstation

Temperatur

Datum

höchste Lufttemperatur

Wolkersdorf (N, 185 m)

35.8 °C

20. Jul

tiefste Lufttemperatur

Brunnenkogel (T, 3437 m)

-7.8 °C

16. Jul

tiefste Lufttemperatur bewohnter Ort

Obergurgl (T, 1942 m)

1.9 °C

27. Jul

tiefste Lufttemperatur unter 1000 m

Weitensfeld (K, 704 m)

3.6 °C

16. Jul

Minima und Maxima der mittleren Lufttemperatur (Juli 2017)

Wetterstation

Monats-mittel

Abweichung zum Mittel 1981-2010

relativ kältester Ort

Bad Aussee (St, 743 m)

17.3 °C

-0.3 °C

relativ wärmster Ort

B. Radkersburg (St, 207 m)

22.2 °C

+2.2 °C

absolut kältester Ort

Brunnenkogel (T, 3437 m)

1.6 °C

k.A.

absolut kältester bewohnter Ort

Obergurgl (T, 1942 m)

11.4 °C

+0.2 °C

absolut kältester Ort unter 1000 m

Achenkirch (T, 931 m)

15.7 °C

+0.5 °C

absolut wärmste Orte

Wien-Innere Stadt (W, 177 m)

23.1 °C

+1.0 °C

Andau (B, 118 m)

22,7 °C

+1,2 °C

Niederschlag

Mit dem Kaltlufteinbruch um den 23. Juli gelangten auch große Regenmengen nach Österreich. Diese sorgten in den von Trockenheit geplagten Regionen in Ober- und Niederösterreich für etwas Linderung. Im Flächenmittel fiel in Österreich um 14 Prozent mehr Niederschlag als in einem durchschnittlichen Juli. In einigen Bereichen des Landes, wie in Teilen Tirols und Kärntens, in der Obersteiermark und regional in Ober- und Niederösterreich, summierte sich um 25 bis 75 Prozent mehr Niederschlag. Punktuell regnete es sogar über als 75 Prozent mehr als im Durchschnitt. So fiel zum Beispiel in Mönichkirchen (N, 991 m) mit 270 mm um 109 Prozent mehr Niederschlag als in einem durchschnittlichen Juli. Deutlich trockener als im Mittel war es in Südkärnten und von der Südsteiermark bis ins Südburgenland. In diesen Landesteilen kam um 25 bis 50 Prozent weniger Regen zusammen. Entlang der Mur, an der Grenze zu Slowenien war es mit einem Defizit zum Mittel von 67 Prozent am relativ trockensten in Österreich.

Schwere Unwetter sorgten in einigen Teilen Österreichs für erhebliche Schäden. Am 10. Juli gab es im Zuge eines heftigen Gewitters kräftige Hagelschauer südlich von Wien, in den südlichen Bezirken von Wien sowie im Bezirk Gänserndorf. Bei Schwechat bildete sich in weiterer Folge ein Tornado der Stärke F1 (Windspitzen zwischen 118 und 180 km/h). In Groß-Enzersdorf fiel innerhalb von vier Stunden insgesamt 51 mm Regen. Das entspricht 86 Prozent der mittleren Juliniederschlagsmenge.

Minima und Maxima des Niederschlags (Juli 2017, Auswertung bis 31.7.)

Wetterstation

Monatssumme

Abweichung zum Mittel 1981-2010

relativ nassester Ort

Mönichkirchen (N, 991 m)

270 mm

109%

relativ trockenster Ort

B. Radkersburg (St, 207 m)

33 mm

-67%

absolut nassester Ort

Rudolfshütte (S, 2317 m)

444 mm

57%

absolut trockenster Ort

B. Radkersburg (St, 207 m)

33 mm

-67%

Sonne

Die Sonne schien im österreichweiten Flächenmittel mit einem Plus von 5 Prozent etwa dem klimatologischen Mittel entsprechend. Nordtirol war mit einem Defizit an direktem Sonnenschein von 20 Prozent die relativ trübste Region des Landes. Von Unterkärnten bis ins Südburgenland zeigte sich die Sonne, verglichen mit dem Mittel 1981-2010, um 10 bis 30 Prozent länger.

Minima und Maxima der Sonnenscheindauer (Juli 2017)

Wetterstation

Monatssumme

Abweichung zum Mittel 1981-2010

relativ sonnenreichster Ort

Schöckl (St, 1443 m)

272 h

38%

relativ sonnenärmster Ort

Prutz (T, 871 m)

160 h

-21%

absolut sonnenreichster Ort

B. Radkersburg (St, 207 m)

317 h

23%

Juli 2017: Übersicht Bundesländer

Vorarlberg

Niederschlagsabweichung

26%

Temperaturabweichung

+0.7 °C

Abweichung der Sonnenscheindauer

-5%

Temperaturhöchstwert

Bludenz (571 m) 33.2 °C am 19.7.

Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin)

Lech (1442 m) 3.8 °C am 27.7.

Temperaturtiefstwert unter 1000 m

Schoppernau (839 m) 5.4 °C am 27.7.

höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur

Bregenz (424 m) 20.3 °C, Abw. +1.1 °C

höchste Sonnenscheindauer

Rohrspitz (395 m) 244 h, Abw. k.A.

Tirol

Niederschlagsabweichung

24%

Temperaturabweichung

+0.5 °C

Abweichung der Sonnenscheindauer

-9%

Temperaturhöchstwert

Innsbruck-Uni. (578 m) 33.5 °C am 6.7.

Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin)

Brunnenkogel (3437 m) -7.8 °C am 16.7.

Temperaturtiefstwert unter 1000 m

Ehrwald (982 m) 5.2 °C am 27.7.

höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur

Lienz (661 m) 19.6 °C, Abw. +0.8 °C

höchste Sonnenscheindauer

Lienz (661 m) 252 h, Abw. +2 %

Salzburg

Niederschlagsabweichung

19%

Temperaturabweichung

+0.6 °C

Abweichung der Sonnenscheindauer

-5%

Temperaturhöchstwert

Salzburg/Freis. (418 m) 32.4 °C am 19.7.

Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin)

Sonnblick (3109 m) -4.0 °C am 27.7.

Temperaturtiefstwert unter 1000 m

Radstadt2 (835 m) 4.6 °C am 17.7.

höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur

Salzburg/Freis. (418 m) 19.7 °C, Abw. +0.6 °C

höchste Sonnenscheindauer

Salzburg-Flugh. (430 m) 228 h, Abw. +2 %

Oberösterreich

Niederschlagsabweichung

21%

Temperaturabweichung

+1.0 °C

Abweichung der Sonnenscheindauer

4%

Temperaturhöchstwert

Braunau (382 m) 32.9 °C am 19.7.

Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin)

Feuerkogel (1618 m) 4.2 °C am 26.7.

Temperaturtiefstwert unter 1000 m

Freistadt (539 m) 6.3 °C am 14.7.

höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur

Linz (262 m) 21.0 °C, Abw. +1.1 °C

höchste Sonnenscheindauer

Waizenkirchen (400 m) 265 h, Abw. k.A.

Niederösterreich

Niederschlagsabweichung

12%

Temperaturabweichung

+1.4 °C

Abweichung der Sonnenscheindauer

8%

Temperaturhöchstwert

Wolkersdorf (185 m) 35.8 °C am 20.7.

Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin)

Rax/Seilbahn (1547 m) 5.0 °C am 16.7.

Temperaturtiefstwert unter 1000 m

Zwettl (502 m) 4.7 °C am 14.7.

höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur

Gänserndorf (163 m) 22.2 °C, Abw. +1.4 °C

höchste Sonnenscheindauer

Zwerndorf (144 m) 294 h, Abw. k.A.

Wien

Niederschlagsabweichung

4%

Temperaturabweichung

+1.0 °C

Abweichung der Sonnenscheindauer

6%

Temperaturhöchstwert

Wien-Innere Stadt (177 m) 35.0 °C am 20.7.

Temperaturtiefstwert (Gipfel)

Wien-Jubiläumsw. (450 m) 10.5 °C am 16.7.

Temperaturtiefstwert

Wien-Mariabrunn (225 m) 7.9 °C am 14.7.

höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur

Wien-Innere Stadt (177 m) 23.1 °C, Abw. +1.0 °C

höchste Sonnenscheindauer

Wien-Jubiläumsw. (450 m) 286 h, Abw. k.A.

Burgenland

Niederschlagsabweichung

1%

Temperaturabweichung

+1.1 °C

Abweichung der Sonnenscheindauer

10%

Temperaturhöchstwert

Andau (118 m) 35.0 °C am 10.7.

Temperaturtiefstwert

Kleinzicken (265 m) 8.0 °C am 17.7.

höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur

Neusiedl/See (148 m) 22.8 °C, Abw. +1.3 °C

höchste Sonnenscheindauer

Andau (118 m) 305 h, Abw. k.A.

Steiermark

Niederschlagsabweichung

11%

Temperaturabweichung

+1.0 °C

Abweichung der Sonnenscheindauer

11%

Temperaturhöchstwert

B. Radkersburg (207 m) 35.3 °C am 10.7.

Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin)

Schöckl (1443 m) 5.9 °C am 16.7.

Temperaturtiefstwert unter 1000 m

Zeltweg (678 m) 4.5 °C am 16.7.

höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur

B. Radkersburg (207 m) 22.2 °C, Abw. +2.2 °C

höchste Sonnenscheindauer

B. Radkersburg (207 m) 317 h, Abw. +23 %

Kärnten

Niederschlagsabweichung

5%

Temperaturabweichung

+0.9 °C

Abweichung der Sonnenscheindauer

11%

Temperaturhöchstwert

Ferlach (459 m) 33.4 °C am 9.7.

Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin)

Villacher Alpe (2117 m) 2.2 °C am 16.7.

Temperaturtiefstwert unter 1000 m

Weitensfeld (704 m) 3.6 °C am 16.7.

höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur

Pörtschach (450 m) 20.9 °C, Abw. +1.1 °C

höchste Sonnenscheindauer

St. Veit/Glan (463 m) 293 h, Abw. k.A.

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Anmerkungen

  • Die Bezeichnung „vieljähriges Mittel" betrifft die Klimaperiode 1981-2010.

  • Alle Daten sind vorläufige Werte und setzen sich nach Möglichkeit aus den Messungen bis zum gestrigen Tag und den Vorhersagen bis zum Ende des Monats zusammen. Die endgültige Bilanz ist ab der zweiten Woche des Folgemonats auf www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell abrufbar.

  • Weitere Informationen zur Erstellung der vorläufigen Klimarückblicke finden Sie –>hier (pdf-Download).

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Temperatur Juli 2017: Abweichung der Temperatur vom vieljährigen Mittel 1981-2010. Auswertung mit SPARTACUS-Daten bis inkl. 30.7.2017. Quelle ZAMG. –>zum Download in voller Auflösung

Niederschlag Juli 2017: Vergleich des Niederschlags mit dem vieljährigen Mittel 1981-2010. 100 Prozent entsprechen dem Mittel. Quelle ZAMG. –>zum Download in voller Auflösung

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Web-Links

Klima Übersichten: www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell

Wettervorhersage: www.zamg.at/prognose

Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen

Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu

Phänologie-Website: www.phenowatch.at

ALDIS Blitzortung: www.aldis.at

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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