01.03.2019
Februar 2019 sehr mild, sehr sonnig und stellenweise sehr trocken
Info: Die vorläufige Klimabilanz zum Monatsende basiert auf der ersten Auswertung der rund 270 Wetterstationen der ZAMG sowie auf der räumlichen Klimaanalyse an 84.000 Datenpunkten in Österreich mittels SPARTACUS . Die Daten der Wetterstationen reichen zum Teil bis ins 18. Jahrhundert zurück. Die SPARTACUS-Daten sind flächendeckend bis ins Jahr 1961 verfügbar.
Der Februar 2019 im Überblick
Die vielen Tage mit Hochdruckwetter sorgten für einen ungewöhnlich sonnigen, milden und trockenen Februar 2019. „In der österreichweiten Auswertung zeigt sich die Sonne um 45 Prozent länger als in einem durchschnittlichen Februar", sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), „das ergibt einen der sonnigsten Februarmonate der Messgeschichte. Ähnlich sonnig war es im Februar 2008, 1998 und 1975."
Unten und oben ungewöhnlich mild
Außerdem war es ungewöhnlich mild. In den tiefen Lagen Österreichs lag der Februar 2019 um 2,4 °C über dem Durchschnitt, das ergibt einen Platz unter den 25 wärmsten Februarmonaten der Messgeschichte. Auf den Bergen war es um 3,8 °C zu mild. Hier war es der sechstwärmste Februar seit Messbeginn.
Passend zum ungewöhnlich milden Verlauf dieses Februars, verzeichnete die ZAMG am 28. dann sogar einen neuen Februarrekord. 24,2 °C in Güssing (Burgenland) und in Deutschlandsberg (Steiermark). Damit wurde der bisherige Februar-Höchstwert von 23,6 °C deutlich übertroffen (gemessen in Bruck/Mur am 29.2.1960).
In einigen Regionen fast kein Niederschlag
Ungewöhnlich war auch die Trockenheit im Großteil Österreichs. Der Februar 2019 brachte in vielen Regionen um 25 bis 80 Prozent weniger Niederschlag als ein durchschnittlicher Februar. Die trockensten Messstationen der ZAMG waren Eichberg in der Steiermark mit nur 2 Millimeter Niederschlag und Langenlois in Niederösterreich mit nur 3 Millimeter Niederschlag im gesamten Februar 2019.
In Osttirol und in Oberkärnten lagen die Niederschlagsmengen dagegen um 150 bis 350 Prozent über einem durchschnittlichen Februar. „Beachtlich ist dabei, dass fast die gesamte Regen- und Schneemenge im Süden Österreichs bereits Anfang Februar innerhalb weniger Tage zusammengekommen ist", sagt ZAMG-Klimatologe Orlik.
Der Februar 2019 im Detail
Temperatur
Der Temperaturverlauf war in diesem Februar über weite Strecken überdurchschnittlich. Es gab nur wenige Tage, die flächendeckend kälter waren, als es für die Jahreszeit üblich ist. In der Gesamtbetrachtung war der Februar 2019 um rund 3 °C wärmer als das vieljährige Mittel. Im Tiefland lag die Temperaturanomalie bei +2,4 °C und auf den Bergen bei +3,8 °C. Auf den Bergen war das somit der sechstwärmste Februar seit es Temperaturaufzeichnungen im hochalpinen Gelände gibt (1851). Im Tiefland gehört dieser Februar zu den 25 wärmsten seit Messbeginn im Jahr 1768. Vom Traunviertel bis ins Burgenland sowie in weiten Teilen der Steiermark und in Unterkärnten war der Februar um 2,5 bis 3,5 °C wärmer als das klimatologische Mittel. Noch etwas größer waren die Anomalien - abseits der alpinen Gebiete oberhalb von 1000 m Seehöhe - im Wechselgebiet und im Südburgenland. Hier war es um 3,5 bis 4,3 °C zu warm. In den Tallagen von Vorarlberg, Tirol, Oberkärnten, Salzburg, der Obersteiermark sowie im Inn- und Mostviertel war der Februar um 1 bis 2,5 °C wärmer als das vieljährige Mittel.
Einen großen Anteil am hohen Temperaturniveau hatten die letzten Februartage, in denen die Lufttemperatur verbreitet Höchstwerte von 15 bis 20 erreichten. Am letzten Februartag übertrafen die Temperaturmaxima an einigen Wetterstationen den jeweiligen Stationsrekord für Februar. In Güssing (B, 215 m) und Deutschlandsberg (St, 354 m) wurde mit 24,2 °C der bisherige absolute Februarrekord von Österreich übertroffen. Der alte Rekord stammte aus dem Jahr 1960. Am 29.2. wurde in Bruck an der Mur (St) 23,6 °C gemessen.
Unterhalb von 500 m gab es verbreitet keinen oder nur einen Eistag. Normalerweise sind es in diesen Höhenlagen 3 bis 5 Eistage. Aber auch oberhalb von 500 m Seehöhe lag die Anzahl der Eistage um die Hälfte bis zwei Drittel hinter den Normalwerten zurück.
Extremwerte der Lufttemperatur (Februar 2019) |
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Wetterstation |
Temperatur |
Datum |
|
höchste Lufttemperatur |
Deutschlandsberg (St, 354 m) Güssing (B, 215 m) |
24,2 °C |
28. Februar |
tiefste Lufttemperatur |
Brunnenkogel (T, 3437 m) |
-20.4 °C |
12. Februar |
tiefste Lufttemperatur bewohnter Ort |
St. Jakob/Def. (T, 1383 m) |
-18.8 °C |
5. Februar |
tiefste Lufttemperatur unter 1000 m |
Radstadt (S, 835 m) |
-18.0 °C |
6. Februar |
Minima und Maxima der mittleren Lufttemperatur (Februar 2019) |
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Wetterstation |
Monats-mittel |
Abweichung zum Mittel 1981-2010 |
|
relativ kältester Ort |
St. Johann/P. (S, 634 m) |
-0.6 °C |
+0.5 °C |
relativ wärmster Ort |
Feuerkogel (O, 1618 m) |
-0.1 °C |
+4.5 °C |
absolut kältester Ort |
Brunnenkogel (T, 3437 m) |
-9.4 °C |
k.A. |
absolut kältester bewohnter Ort |
St. Jakob/Def. (T, 1383 m) |
-4.0 °C |
+1.7 °C |
absolut kältester Ort unter 1000 m |
Radstadt (S, 835 m) |
-3.9 °C |
k.A. |
absolut wärmste Orte |
Wien-Innere Stadt (W, 177 m) |
6.1 °C |
+3.1 °C |
Wien-H. Warte (W, 198 m) |
4.9 °C |
+3.4 °C |
Niederschlag
Die Niederschlagsmengen im Februar waren auf den ersten Blick im Flächenmittel nur leicht unterdurchschnittlich. Jedoch ist dies darauf zurückzuführen, dass zu Beginn des Monats in Osttirol und Kärnten die 2,5 bis 4,5-fache Niederschlagsmenge fiel, die hier normalerweise in einem Februar fällt. Der restliche Monat verlief dann auch in den vorher genannten Regionen niederschlagsarm. Im Tiroler Unterland, in Salzburg, der Obersteiermark sowie in Teilen Unterkärntens und des Innviertels und Waldviertels und auch im Rheintal waren die Niederschlagsmengen leicht unterdurchschnittlich bis ausgeglichen. In großen Teilen Oberösterreichs, in Niederösterreich, im Burgenland und der östlichen Steiermark summierte sich um 25 bis 50 Prozent weniger Niederschlag. Entlang der Donau (OÖ bis Wien), im Weinviertel und in der Südsteiermark war es mit Anomalien von -50 bis -80 Prozent noch etwas trockener.
Minima und Maxima des Niederschlags (Februar 2019) |
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Wetterstation |
Monatssumme |
Abweichung zum Mittel 1981-2010 |
|
relativ nassester Ort |
Spittal/Drau (K, 542 m) |
142 mm |
374% |
relativ trockenster Ort |
Langenlois (N, 207 m) |
3 mm |
-83% |
absolut nassester Ort |
Loibl (K, 1097 m) |
291 mm |
236% |
absolut trockenster Ort |
Eichberg (St, 692 m) |
2 mm |
k.A. |
Schnee
Die Neuschneemengen waren in diesem Februar unterdurchschnittlich oder blieben zur Gänze aus. In jenen Regionen, in denen es im Jänner besonders viel schneite, überdauerte der Schnee die relativ hohen Temperaturen im Februar und die Anzahl der Schneedeckentage lag in Tirol, in Salzburg, im Salzkammergut und in der Obersteiermark sowie im Mühlviertel und im Waldviertel um oder über dem vieljährigen Mittel.
Sonne
Der Februar 2019 gehört mit einer Anomalie von +45 Prozent zum klimatologischen Mittel zu einem der sonnigsten der Messgeschichte. Einen ähnlich sonnigen Februar gab es zuletzt im im Jahr 2008. In Vorarlberg, Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und dem Nordburgenland schien die Sonne, verglichen mit dem vieljährigen Mittel, um 50 bis 85 Prozent länger. In Nordtirol, im Pinzgau, im Tennengau, in Unterkärnten, in der Steiermark und im Südburgenland zeigte sich die Sonne um 30 bis 50 Prozent häufiger. Im Lungau, in Osttirol und in Oberkärnten schien die Sonne um 10 bis 30 Prozent länger als im Mittel.
Minima und Maxima der Sonnenscheindauer (Februar 2019) |
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Wetterstation |
Monatssumme |
Abweichung zum Mittel 1981-2010 |
|
relativ sonnenreichster Ort |
Seibersdorf (N, 185 m) |
171 h |
89% |
relativ sonnenärmster Ort |
Ramsau/Dachst. (St, 1207 m) |
119 h |
-7% |
absolut sonnenreichster Ort |
Villacher Alpe (K, 2117 m) |
205 h |
23% |
Februar 2019: Übersicht Bundesländer
Vorarlberg
Niederschlagsabweichung |
-34% |
Temperaturabweichung |
+2.6 °C |
Abweichung der Sonnenscheindauer |
54% |
Temperaturhöchstwert |
Feldkirch (438 m) 20.6 °C am 28.2. |
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) |
Lech (1442 m) -15.3 °C am 5.2. |
Temperaturtiefstwert unter 1000 m |
Schoppernau (839 m) -13.6 °C am 5.2. |
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur |
Fraxern (807 m) 4.1 °C, Abw. +2.8 °C |
höchste Sonnenscheindauer |
Sulzberg (1018 m) 180 h, Abw. k.A. |
Tirol
Niederschlagsabweichung |
NT -27%, OT 198% |
Temperaturabweichung |
+2.0 °C |
Abweichung der Sonnenscheindauer |
41% |
Temperaturhöchstwert |
Innsbruck-Uni. (578 m) 21.5 °C am 28.2. |
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) |
Brunnenkogel (3437 m) -20.4 °C am 12.2. |
Temperaturtiefstwert unter 1000 m |
Ehrwald (982 m) -15.6 °C am 6.2. |
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur |
Innsbruck-Uni. (578 m) 3.1 °C, Abw. +2.3 °C |
höchste Sonnenscheindauer |
Brunnenkogel (3437 m) 205 h, Abw. k.A. |
Salzburg
Niederschlagsabweichung |
5% |
Temperaturabweichung |
+1.8 °C |
Abweichung der Sonnenscheindauer |
33% |
Temperaturhöchstwert |
Salzburg/Freis. (418 m) 20.3 °C am 28.2. |
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) |
Sonnblick (3109 m) -18.5 °C am 4.2. |
Temperaturtiefstwert unter 1000 m |
Radstadt (835 m) -18.0 °C am 6.2. |
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur |
Kolomannsberg (1113 m) 3.0 °C, Abw. k.A. |
höchste Sonnenscheindauer |
Schmittenhöhe (1956 m) 188 h, Abw. +37 % |
Oberösterreich
Niederschlagsabweichung |
-36% |
Temperaturabweichung |
+2.1 °C |
Abweichung der Sonnenscheindauer |
63% |
Temperaturhöchstwert |
Weyer (426 m) 19.3 °C am 28.2. |
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) |
Dachstein-Gletscher (2520 m) -15.4 °C am 4.2. |
Temperaturtiefstwert unter 1000 m |
Aspach (427 m) -15.6 °C am 7.2. |
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur |
Micheldorf (459 m) 2.9 °C, Abw. +2.5 °C |
höchste Sonnenscheindauer |
Kollerschlag (714 m) 163 h, Abw. k.A. |
Niederösterreich
Niederschlagsabweichung |
-53% |
Temperaturabweichung |
+3.0 °C |
Abweichung der Sonnenscheindauer |
64% |
Temperaturhöchstwert |
Aspang (454 m) 20.7 °C am 28.2. |
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) |
Rax/Seilbahn (1547 m) -14.9 °C am 23.2. |
Temperaturtiefstwert unter 1000 m |
Lunz/See (612 m) -14.0 °C am 7.2. |
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur |
Gumpoldskirchen (212 m) 4.6 °C, Abw. +3.5 °C |
höchste Sonnenscheindauer |
Mönichkirchen (991 m) 176 h, Abw. +41 % |
Wien
Niederschlagsabweichung |
-61% |
Temperaturabweichung |
+3.1 °C |
Abweichung der Sonnenscheindauer |
57% |
Temperaturhöchstwert |
Wien-Stammersdorf (191 m) 19.2 °C am 28.2. |
Temperaturtiefstwert (Gipfel) |
Wien-Jubiläumsw. (450 m) -7.6 °C am 23.2. |
Temperaturtiefstwert |
Wien-Mariabrunn (225 m) -7.6 °C am 24.2. |
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur |
Wien-Innere Stadt (177 m) 6.0 °C, Abw. +3.0 °C |
höchste Sonnenscheindauer |
Wien-Innere Stadt (177 m) 160 h, Abw. +57 % |
Burgenland
Niederschlagsabweichung |
-40% |
Temperaturabweichung |
+3.3 °C |
Abweichung der Sonnenscheindauer |
44% |
Temperaturhöchstwert |
Güssing (215 m) 24.2 °C am 28.2. |
Temperaturtiefstwert |
Güssing (215 m) -9.2 °C am 24.2. |
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur |
Eisenstadt (184 m) 4.6 °C, Abw. +3.3 °C |
höchste Sonnenscheindauer |
Wörterberg (404 m) 187 h, Abw. k.A. |
Steiermark
Niederschlagsabweichung |
-21% |
Temperaturabweichung |
+2.8 °C |
Abweichung der Sonnenscheindauer |
35% |
Temperaturhöchstwert |
Deutschlandsberg (354 m) 24.2 °C am 28.2. |
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) |
Schöckl (1443 m) -11.2 °C am 23.2. |
Temperaturtiefstwert unter 1000 m |
B. Mitterndorf (814 m) -15.2 °C am 6.2. |
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur |
Laßnitzhöhe (530 m) 4.4 °C, Abw. +3.6 °C |
höchste Sonnenscheindauer |
Graz-Strassgang (357 m) 186 h, Abw. k.A. |
Kärnten
Niederschlagsabweichung |
198% |
Temperaturabweichung |
+2.6 °C |
Abweichung der Sonnenscheindauer |
29% |
Temperaturhöchstwert |
Villach (493 m) 21.9 °C am 28.2. |
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin) |
Villacher Alpe (2117 m) -12.5 °C am 4.2. |
Temperaturtiefstwert unter 1000 m |
Weitensfeld (704 m) -12.9 °C am 6.2. |
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur |
Friesach (640 m) 1.9 °C, Abw. +2.8 °C |
höchste Sonnenscheindauer |
Villacher Alpe (2117 m) 205 h, Abw. +23 % |
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Anmerkung
Die Bezeichnung „vieljähriges Mittel" betrifft die Klimaperiode 1981-2010.
Alle Daten sind vorläufige Werte und setzen sich nach Möglichkeit aus den Messungen bis zum gestrigen Tag und den Vorhersagen bis zum Ende des Monats zusammen. Die endgültige Bilanz ist ab der zweiten Woche des Folgemonats auf www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell abrufbar.
Weitere Informationen zur Erstellung der vorläufigen Klimarückblicke finden Sie ->hier (pdf-Download).
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Temperatur im Februar 2019: Abweichung der Temperatur vom vieljährigen Mittel 1981-2010. Auswertung mit SPARTACUS-Daten bis inkl. 28.2.2019. Quelle ZAMG. –>zum Download in voller Auflösung
Niederschlag im Februar 2019: Vergleich des Niederschlags mit dem vieljährigen Mittel 1981-2010. 100 Prozent entsprechen dem Mittel. Auswertung mit SPARTACUS-Daten bis inkl. 28.2.2019. Quelle ZAMG. –>zum Download in voller Auflösung
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Web-Links
Klima Übersichten: www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell
Wettervorhersage: www.zamg.at/prognose
Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen
Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu
ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at