Info: Die vorläufige Klimabilanz zum Monatsende basiert auf der ersten Auswertung der rund 270 Wetterstationen der ZAMG sowie auf der räumlichen Klimaanalyse an 84.000 Datenpunkten in Österreich mittels SPARTACUS . Die Daten der Wetterstationen reichen zum Teil bis ins 18. Jahrhundert zurück. Die SPARTACUS-Daten sind flächendeckend bis ins Jahr 1961 verfügbar.

Der Oktober 2018 im Überblick

Der Oktober brachte größtenteils sehr mildes und zeitweise sogar noch sommerliches Wetter. Besonders in typischen Föhnregionen gab es einige Sommertage (Höchstwert mindestens 25 °C). Fünf Sommertage verzeichneten zum Beispiel Waidhofen/Ybbs, Weyer und Salzburg-Freisaal. Drei Sommertage waren es in Feldkirch und zwei in Kufstein. Die höchste Temperatur des Monats wurde mit 26,9 °C in Salzburg-Freisaal gemessen (12. Okt.).

Unter den zehn wärmsten der Messgeschichte und sehr sonnig

„Der Oktober 2018 war einer der zehn wärmsten Oktober-Monat der Messgeschichte", sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „Die Temperatur lag im Tiefland um 2,0 °C über dem vieljährigen Mittel, auf den Bergen um 1,5 °C."

Der Oktober 2018 brachte außerdem österreichweit gesehen um 29 Prozent mehr Sonnenschein als im Mittel. Das bedeutet den sonnigsten Oktober seit dem Jahr 2006.

Teils sehr trocken, teils extrem nass

Extreme Unterschiede brachte dieser Oktober bei den Regenmengen. Im Norden und Osten Österreichs gab es stellenweise 50 bis 80 Prozent weniger Niederschlag als in einem durchschnittlichen Oktober. Im Süden war es stellenweise um bis zu 200 Prozent zu nass.

Ende des Monats brachte ein Mittelmeertief vor allem in Oberkärnten und Osttirol sehr große Regenmengen. Dabei regnete es stellenweise in nur wenigen Tagen mehr als in einem gesamten durchschnittlichen Oktober. So kamen beispielsweise in Dellach im Drautal von 27. bis 30. Oktober 345 Millimeter Regen zusammen. „Das kommt hier statistisch gesehen im Oktober nur etwa alle 75 Jahre vor", erklärt ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik. „Insgesamt kann diese Regenperiode im Südwesten Österreichs statistisch gesehen als ein Ereignis eingestuft werden, dass hier nur alle 75 bis 150 Jahre ein Mal auftritt."

Durch die hohen Temperaturen fiel nur im Hochgebirge der Niederschlag in Form von Schnee. So bildete sich an der ZAMG-Wetterstation Rudolfshütte (S, 2317 m) trotz der hohen Niederschlagsmengen Ende des Monats nur eine 17 Zentimeter hohe Schneedecke.

Der Oktober 2018 im Detail

Temperatur

Die ersten fünf Tage des Monats waren österreichweit kälter als zu dieser Jahreszeit üblich. Von da an lag die Lufttemperatur teils deutlich über dem klimatologischen Mittel. Für den gesamten Oktober ergibt das im Tiefland einen um 2,0 °C zu warmen Oktober. Damit gehört der Oktober 2018 zu einem der 10 wärmsten der instrumentellen Messgeschichte Österreichs. In den Gipfelregionen des Landes war die Temperaturanomalie mit +1,5 °C etwas geringer. In Vorarlberg und im Tiroler Oberland war der Oktober um 0,5 bis 1,5 °C wärmer als das vieljährige Mittel. Weiter östlich und südlich lagen die Anomalien weitgehend zwischen +1,5 und +2,5 °C. Die größten Abweichungen von +2,5 bis +2,8 °C gab es vom Weinviertel bis ins Wiener Becken und im Nordburgenland.

Niederschlag

Der Niederschlag hatte in diesem Oktober lange auf sich warten lassen. Bis zum 23. Oktober fiel in weiten Teilen des Landes nahezu kein Niederschlag. Erst mit einem kräftigen Sturmtief am 24. Oktober gelangten, zunächst entlang der Alpennordseite vom Tennengau bis zum Semmering, größere Niederschlagsmengen nach Österreich. Im Zuge eines Mittelmeertiefs in den letzten Oktobertagen fielen von Vorarlberg bis in die Steiermark große Regenmengen. Innerhalb von nur drei Tagen fiel in Osttirol und Oberkärnten rund 150 bis 450 mm Niederschlag, hauptsächlich in Form von Regen. An exponierten Stellen in den Karnischen Alpen, wie am Plöckenpass (Station des Hydrographischen Dienstes), erreichte die dreitägige Niederschlagssumme 650 mm. Aber auch entlang des Alpenhauptkammes in Nordtirol kam mit 130 bis 200 mm eine beachtliche Niederschlagsmenge zusammen. An vielen Wetterstationen wurden neue Rekorde bei den 72-stündigen Niederschlagssummen erzielt. So z.B. in Kötschach-Mauthen (K, 722 m) fiel von Samstag 27.10.2018 7 Uhr bis 30.10.2018 7 Uhr 441 mm Regen. Der bisherige Rekord lag bei 373 mm binnen 72 Stunden. Auch am Brenner summierte sich im selben Zeitraum 179 mm Regen. Damit wurde der alte Stationsrekord um 10 mm übertroffen. Das gesamte Niederschlagsereignis, dass in der Nacht zum 27. Oktober begann und bis zum 30. Oktober nachmittags andauerte, brachte entlang des Alpenhauptkammes in Nordtirol und Salzburg sowie in Osttirol und Oberkärnten um 75 bis 160 Prozent mehr Niederschlag als in einem gesamten durchschnittlichen Oktober fällt. In den höheren Lagen baute sich eine Schneedecke auf. Vergleichsweise trocken blieb es entlang und nördlich der Donau sowie im Südosten Österreichs.

In der Monatsbilanz war es vom Flachgau über das Innviertel bis ins Nordburgenland entlang der Donau und nördlich davon um 25 bis 50 Prozent trockener als im Mittel. Im Oberösterreichischen Zentralraum, im östlichen Waldviertel, im gesamten Weinviertel sowie im Südosten der Steiermark und im Südburgenland blieben die Regenmengen um 50 bis 80 Prozent hinter dem klimatologischen Mittel zurück. Vor allem in Oberösterreich setzt sich die seit Februar anhaltende Trockenheit fort.

Ausgeglichen gestalteten sich die Niederschlagssummen im Oktober in einem schmalen Streifen nördlich der Flüsse Inn, Salzach, Enns bis in den Wienerwald. Aber auch in Unterkärnten und im südlichen Niederösterreich fiel dem klimatologischen Mittel entsprechend genug Niederschlag.

In der Obersteiermark, im Lungau, Tennengau sowie entlang des Inns und der Salzach gab es ein Niederschlagsplus von 25 bis 75 Prozent. Entlang des Alpenhauptkamms von Nordtirol bis Salzburg fiel um 75 bis 125 Prozent mehr Niederschlag. Osttirol und Oberkärnten waren in diesem Oktober mit Abweichungen von 125 bis 200 Prozent die niederschlagsreichste Region des Landes.

Sonne

Der Niederschlagsmangel in den ersten zwei Drittel des Monats spiegelte sich auch in der Ausbeute des Sonnenscheins wider. Österreichweit schien die Sonne um 29 Prozent länger als in einem durchschnittlichen Oktober. Damit ist dies der sonnigste Oktober seit dem Jahr 2006 (Abw. +33 %). Von Tirol bis in die Obersteiermark lagen die Anomalien zwischen +10 und +30 Prozent. Von Oberösterreich bis Niederösterreich und vom Burgenland bis in die südöstliche Steiermark zeigte sich die Sonne um 30 bis 50 Prozent länger als in einem durchschnittlichen Oktober. Stellenweise erreichten die Abweichungen bis zu +65 Prozent.

Oktober 2018: Übersicht Bundesländer

Vorarlberg

Tirol

Salzburg

Oberösterreich

Niederösterreich

Wien

Burgenland

Steiermark

Kärnten

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Anmerkung

Die Bezeichnung „vieljähriges Mittel" betrifft die Klimaperiode 1981-2010.

Alle Daten sind vorläufige Werte und setzen sich nach Möglichkeit aus den Messungen bis zum gestrigen Tag und den Vorhersagen bis zum Ende des Monats zusammen. Die endgültige Bilanz ist ab der zweiten Woche des Folgemonats auf www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell abrufbar.

Weitere Informationen zur Erstellung der vorläufigen Klimarückblicke finden Sie ->hier (pdf-Download).

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Bilder

(bei Nennung der Quelle kostenlos nutzbar)

Temperatur Oktober 2018: Abweichung der Temperatur vom vieljährigen Mittel 1981-2010. Auswertung mit SPARTACUS-Daten bis inkl. 30.10.2018. Quelle ZAMG. –>zum Download in voller Auflösung

Niederschlag Oktober 2018: Vergleich des Niederschlags mit dem vieljährigen Mittel 1981-2010. 100 Prozent entsprechen dem Mittel. Auswertung mit SPARTACUS-Daten bis inkl. 30.10.2018. Quelle ZAMG. –>zum Download in voller Auflösung

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Web-Links

Klima Übersichten: www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell

Wettervorhersage: www.zamg.at/prognose

Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen

Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at