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01.03.2024

Wärmster Februar der Messgeschichte

Wärmster Februar der Messgeschichte

©GeoSphere Austria

Noch nie hatte ein Monat einen so großen Abstand zum vieljährigen Mittel. Februar 2024 würde selbst in der Reihe der wärmsten März-Monate auf Platz 16 liegen.

Durch die fortschreitende Klimaerwärmung häufen sie überdurchschnittlich warme Monate in den letzten Jahren. Aber selbst in diesem Umfeld war der Februar 2024 außergewöhnlich. „Noch nie in der 257-jährigen Messgeschichte lag ein Monat so weit über seinem vieljährigen Durchschnitt“, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria. „Der Februar 2024 lag im Tiefland Österreichs um 5,5 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen um 5,0 Grad.“

Im Vergleich zur Klimaperiode 1961-1990 lag der Februar im Tiefland um 6,4 Grad über dem Mittel und auf den Bergen um 5,9 Grad.

Auch ein anderer Vergleich zeigt, wie ungewöhnlich der Februar war: „Der Februar 2024 verlief so mild, dass er selbst in der Reihe der wärmsten März-Monate der 257-jährigen Messgeschichte auf Platz 16 liegen würde“, sagt Klimatologe Orlik.

Neue Negativ-Rekord bei Frost

Die Zahl der Tage mit Frost (Tiefstwert unter 0 Grad) lag im Februar 2024 weit unter dem Durchschnitt und brachte an einigen Wetterstationen neue Negativ-Rekorde für einen Februar. Zum Beispiel: Bregenz mit 0 Frosttagen (alter Rekord 2 im Februar 1995 und 2016), Innsbruck Universität mit 5 Frosttagen (alter Rekord 6 im Feb. 1926), Salzburg Freisaal mit 1 Frosttag (alter Rekord 6 im Feb. 2000 und 2020), Wien Hohe Warte mit 0 Frosttagen (alter Rekord 2 im Feb. 1966), Eisenstadt mit 1 Frosttag (alter Rekord 3 im Feb. 1966). In Linz wurde mit 2 Frosttagen der gleiche Wert wie im Rekordfebruar 1966 erreicht.

Große Unterschiede beim Niederschlag

Die Niederschlagsmenge lag in der österreichweiten Auswertung 7 Prozent über dem vieljährigen Mittel. Deutlich zu trocken war es im Gebiet vom Weinviertel über Wien und das Burgenland bis zur südlichen Steiermark (-25 bis -50 Prozent). Deutlich über dem Mittel lagen vor allem Teile von Osttirol und Kärnten (+75 bis +145 Prozent)

Wenig Schnee, besonders in tiefen Lagen

Unterhalb von 500 Meter Seehöhe war der Februar 2024 fast völlig schneefrei. Auch zwischen 500 und 1000 Meter war die Schneelage deutlich unterdurchschnittlich. Oberhalb von 1500 Meter Seehöhe entsprach die Zahl der Tage mit Schneedecke in etwa dem Durchschnitt und die Neuschneesumme lag etwas unter dem Mittel (ca. -20 Prozent).

Entwicklung der Vegetation rund zehn Tage früher

Der ungewöhnlich warme Februar führte auch zu einem frühen Start der Vegetation. Der Blühbeginn des Haselstrauches und des Kleinen Schneeglöckchens war rund zehn Tage früher als im Durchschnitt (Klimaperiode 1991-2020). Das bedeutet in der 80-jährigen Messreihe der frühesten Blühtermine Platz 7 (Hasel) und Platz 6 (Schneeglöckchen).

Ähnlich sind die Verhältnisse für die Frühlingsknotenblume und den Gelben Hartriegel. In einigen Regionen haben auch Salweide und Forsythie bereits zu blühen begonnen und vereinzelt wurden erste Marillenblüten beobachtet.

->hier PDF-Download der gesamten Klimabilanz, inkl. Bundeslandauswertung und Grafiken

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