Messprinzip:
Die Turbulenz und die thermische Schichtung der Atmosphäre haben einen wesentlichen Einfluss auf die Ausbreitung und Verdünnung von Luftschadstoffen. Vor allem windschwache Wetterlagen führen häufig zu hohen Schadstoffkonzentrationen in der bodennahen Luft.
Zur Turbulenzmessung werden Instrumente mit geringer Trägheit und hoher Messfrequenz benötigt. Mit dem Ultraschallanemometer (Messfrequenz: 1 – 10 Hz) werden über die Schallgeschwindigkeit auf verschieden orientierten Strecken im Raum (drei beheizte Sender-Empfänger - Paare) der dreidimensionale Windvektor und Temperaturfluktuationen ermittelt. Aus diesen Größen werden der fühlbare Wärmestrom und diverse Turbulenz- und Stabilitätsmaße abgeleitet. Zusätzlich werden in 2 m über Grund mittels üblicher meteorologischer Sensoren Temperatur und Luftfeuchte gemessen. Das Ultraschallanemometer wird auf einem aufblasbaren Teleskopmast in bis zu 10 m über Grund angebracht. Die Messgenauigkeit der Windgeschwindigkeit beträgt +/- 0,01 m/s.
Messgrößen:
dreidimensionaler Wind, Temperatur fühlbarer Wärmestrom, vertikaler Impulsfluss Schubspannungsgeschwindigkeit, Monin-Obukhov Länge
Anwendungen:
· Untersuchung von windschwachen Wetterlagen und Kaltluftabflüssen · Grenzschichtdaten für komplexe Ausbreitungsmodelle · Maximalbelastung durch Windböen · Forschungsprojekte · Grundlagen für spezielle Berechnungen der Schadstoffkonzentrationen im Rahmen von Gutachten, UVE´s und UVP´s
- Windrose für alle Windgeschwindigkeiten (grün),für windschwache Lagen (rot) © ZAMG
- Tagesgang des fühlbaren Wärmestroms © ZAMG
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