In der Nacht zum 23. April 2009 wurden von allen drei Pollensammlern am 36 m hohen Messturm zwischen 3 und 5 Uhr früh erhöhte Konzentrationen von Buchenpollen gemessen. Die Pollensammler waren in 5 m (Bodennähe), 22 m (Kronen-Niveau) und in 36 m Höhe montiert. Zu diesem Zeitpunkt blühte die Buche im Lehrforst noch nicht, es musste sich daher um Pollentransport zum Messturm gehandelt haben.

- Pollenkonzentration © ZAMG
In der Nacht zum 23. April 2009 herrschten insgesamt windschwache Verhältnisse. In der nächsten Abbildung stellen die durchgezogenen Kurven die Windgeschwindigkeit, die strichlierten Kurven die Windrichtung in denselben Höhen wie die Pollensammler dar. Während der Episode mit den hohen Konzentrationen erreichte die Windgeschwindigkeit oberhalb des Baumbestandes 1 m/s, und der Wind kam aus westlicher Richtung, also aus dem niedriger gelegenen Wiener Becken, wo die Buche schon geblüht haben kann.
Die Strömung im Bestand (grüne Kurven) blieb die ganze Zeit sehr schwach.

- Rosalia Wind © ZAMG
Die in der nächsten Abbildung dargestellten 48stündigen Rückwärtstrajektorien können die Herkunft der Buchenpollen plausibel erklären. Die gelbe Trajektorie erreicht den Lehrforst um 1 Uhr früh, hat am Vortag das Tullnerfeld überstrichen und einige wenige Pollen zum Lehrforst transportiert. Die grüne Trajektorie kommt um 4 Uhr während der höchsten Konzentrationen am Messturm an. Sie zog am Vortag langsam über das nördliche Alpenvorland und hatte genug Zeit, Pollen aufzunehmen und heranzutransportieren. Die rote Trajektorie (Ankunftszeit 7 Uhr) kommt mit lebhafter Strömung aus Norden, der Pollentransport war abrupt zu Ende.

- Rosalia Trajektorien © ZAMG