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29.01.2019

Kleinräumige Hochwasservorhersagen

Kleinräumige Hochwasservorhersagen

©ZAMG

Am 31. Jänner 2019 findet in Altenberg an der Rax (ST) ein Workshop des von der ZAMG geleiteten Projekts EFFORS für das Pilotgebiet Mürztal statt. Für EFFORS wurde ein System entwickelt, das unter anderem Vorhersagen von Starkregen, Durchflüssen und Wasserständen in kritischen Überflutungsgebieten liefert. Die Nutzer erhalten dabei beispielsweise für einzelne Gebäude oder Infrastrukturanlagen detaillierte Hochwasservorhersagen. Grundlage sind Satellitentechnik, geographische Informationssysteme sowie meteorologische und hydrologische Modelle. Die innovative, hydrodynamische Berechnung der Überflutungen erfolgt dabei zweidimensional und in Echtzeit.

EFFORS steht für „Enhanced Flood Forecasting System for Critical Infrastructure Protection in Medium Size Alpine Catchments". Das Ziel des zweijährigen Projekts, das von der Europäischen Weltraumbehörde ESA und vom BMVIT finanziert und vom FFG betreut wird: Die Vorhersage von Hochwasser in alpinen Einzugsgebieten so auszubauen, dass die Nutzer bis zu 24 Stunden im Voraus per SMS und Webplattform konkrete Angaben erhalten, ob und wie hoch kritische Infrastruktur überschwemmt werden wird.

Optimale Analyse als Basis für kleinräumige Hochwasserprognose

Für derart lokale Prognosen ist es notwendig, das kleinräumige Wetter und die Wechselwirkungen mit Bächen, Flüssen und dem Gelände der Region optimal zu erfassen. „Wir haben ein System entwickelt, das möglichst umfassend und zeitnah die aktuelle Situation analysiert und darauf basierend die detaillierten Prognosen berechnet", sagt Projektmanager Fritz Wölfelmaier von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „EFFORS vernetzt meteorologische und hydrologische Messdaten mit Daten von Satelliten und geographischen Informationssystemen sowie mit meteorologischen, hydrologischen und hydrodynamischen Modellierungen."

Nutzer definieren Warnobjekte und Warnschwellen

Die Nutzer können zum Beispiel einzelne Flächen oder Objekte definieren, für die sie Warnungen erhalten wollen und sie können für bestimmte Wasserstände einzelner Flussabschnitte Alarmierungen bekommen. Die Informationen werden über Webportale und SMS übermittelt.

Der Dienst soll vor allem dem Schutz von kritischer Infrastruktur dienen und richtet sich sowohl an Infrastrukturbetreiber (wie Straßen- und Eisenbahngesellschaften, Industriebetriebe, Kraftwerksbetreiber etc.) und öffentliche Institutionen (Länder, Gemeinden, Katastrophenschutz etc.) als auch an Privatpersonen.

Pilot-Teilnehmer und potentielle Nutzer analysieren Anwendung und Möglichkeiten

EFFORS wurde in einer Zusammenarbeit von ZAMG (Projektleitung), Technischer Universität Graz, Hydrographischem Dienst Steiermark, JOANNEUM RESEARCH und den deutschen Partnern UWM und SLU umgesetzt. Am Donnerstag, den 31. Jänner 2019, findet in Altenberg an der Rax (ST) ein Workshop von EFFORS für das Pilotgebiet Mürztal statt. Dabei werden die Ergebnisse und weitere Nutzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten nach Projektende auch Interessenten wie zum Beispiel Gemeinden, Schutzdiensten sowie Industrie- und Kraftwerksbetreibern präsentiert. Als weitere Pilotgebiete folgen das Kainachtal sowie der Raum Berchtesgaden in Bayern.

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Bilder

(bei Nennung der Quelle kostenlos nutzbar)

Die Nutzer von EFFORS erhalten unter anderem online Vorhersagen, welche Flächen überflutet werden und wie hoch hier das Wasser stehen wird. Quelle ZAMG. –>Link zum Bild in Originalgröße

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Web-Links

EFFORS Projektwebsite https://business.esa.int/projects/effors

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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