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Information zur Waldbrandgefahr

Detailinformationen zur Waldbrandgefahr:

Der in obiger Grafik an der ZAMG verwendete Waldbrandindex beruht auf den meteorologischen Größen Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit sowie Niederschlagsmenge und stellt somit eine rein meteorologische Abschätzung der Waldbrandgefahr dar. Andere wesentliche Einflussfaktoren wie die Art der Vegetation, Anteil an Totholz oder menschliche  Einflüsse werden dabei nicht berücksichtigt.

Der an der ZAMG verwendete Waldbrandindex liefert vor allem im Sommerhalbjahr sehr gute und exakte Ergebnisse  hinsichtlich des zeitlichen und örtlichen Auftretens sowie der Intensitätsstufe der Waldbrandgefahr.  Allerdings weist der Index in der kühleren Jahreszeit (Spätwinter, zeitiges Frühjahr, Herbst) Schwächen auf, da die Lufttemperatur -als primärer Einflussfaktor auf die Waldbrandgefahr- in dieser Jahreszeit nicht so hoch ist und daher keine so große Rolle spielt. Darüber hinaus kann die Abschätzung der Waldbrandgefahr im Bergland limitiert sein, das gilt vor allem für apere und trockene Hänge, also insbesondere Sonnenhänge in Tal- und Mittelgebirgslagen.

Die hier verfügbaren Waldbrandwarnungen stellen die meteorologische Waldbrandgefahr dar (Art der Vegetation und menschlicher Einfluss finden keine Berücksichtigung).

Generell basiert die Abschätzung der Waldbrandgefahr auf einem Index, der sich aus den meteorologischen Größen Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Niederschlagsmenge errechnen lässt.

Außerdem wird die kumulative Waldbrandgefahr angegeben. Das bedeutet, die jeweilige Gefährdungsklasse zeigt, wie hoch die Gefahr der Brandentstehung UND Brandausbreitung sowie Brandintensität ist.

Während die Brandentstehung maßgeblich von der Bodenfeuchtigkeit abhängt, werden die Brandausbreitung und Brandintensität entscheidend von den Windverhältnissen beeinflusst. Je höher die Waldbrandgefahr, desto leichter entsteht ein Brand, desto rascher breitet er sich aus und desto eher ist mit Vollbränden bzw. Kronenfeuern zu rechnen.

Die hellgrün hellgruen eingefärbten Gebiete kennzeichnen versiegelte Flächen, Wasserflächen, Flächen mit nur sehr geringem Waldbestand sowie Gebiete über 2000m Seehöhe.

Die Vorhersagen werden einmal täglich aktualisiert.

An der ZAMG werden derzeit 4 Gefährdungsstufen verwendet, bezeichnet mit 1 bis 4, wobei 4 die höchste Gefährdung darstellt.
 
Die folgende Übersicht versucht die verschiedenen Definitionen für die angezeigten Waldbrand-Gefährdungsklassen in einer vierteiligen Skala zusammenzufassen.

Für eine eindeutige Unterscheidung zwischen dem Risiko der Brandentstehung, der Ausbreitungsgeschwindigkeit und der Feuerintensität würde ein integriertes Waldbrandgefahrenmodell benötigt, das sämtliche relevanten Parameter berücksichtigt (Meteorologie, Topografie, Vegetation, Phänologie, menschlicher Einfluss).Solch ein Modell steht derzeit an der ZAMG noch nicht zur Verfügung

Deshalb ist es wichtig zu beachten, dass die Gefährdungsstufen und die erwarteten Auswirkungen nur Annäherungen sind. So kann es beispielsweise im Frühjahr bei Föhnsituationen zu einer raschen Feuerausbreitung kommen obwohl gleichzeitig die Brandintensität gering sein kann (nur Bodenfeuer mit geringen Flammenhöhen, aber kein Kronenfeuer), weil nur die Streuschicht (Laub, Altgras), nicht aber die Vegetation selbst ausgetrocknet ist.
 
Infos zu den einzelnen WALDBRAND-GEFÄHRDUNGSSTUFEN
 
Gefährdungsstufe 1 - gering (GRÜN)
Brandentstehung: schwer entzündlich, nur im Fall leicht entflammbaren Materials; geringe Wahrscheinlichkeit der Brandauslöse
Brandgeschehen: vereinzelt Entstehungsbrände oder vereinzelte Kleinbrände
Brandarten: auf den Ausbruchsort beschränkt; nur oberflächliche Glimmbrände oder bodennahe Feuer, Abfackeln von Bäumen sehr unwahrscheinlich, Kronenfeuer sehr unwahrscheinlich
Brandverhalten: weiße oder weiß-graue Rauchfahne, sehr niedrige Ausbreitungsgeschwindigkeit, kein Funkenflug oder nur ganz geringer Funkenflug; keine Sekundärbrände
 
Gefährdungsstufe 2 - erhöht (GELB)
Brandentstehung: eine einzelne Flamme kann einen Brand entfachen
Brandgeschehen: vermehrt Kleinbrände, vereinzelt Großbrände
Brandarten: moderate Glimmbrände, kräftige Lauffeuer mit bis zu meterhohen Flammen, Abfackeln einzelner Bäume möglich, aktives Kronenfeuer unwahrscheinlich
Brandverhalten: graue Rauchfahne mit dunklem Grund, mittlere Ausbreitungsgeschwindigkeit, mäßiger Funkenflug, kaum Sekundärbrände

 
Gefährdungsstufe 3 - hoch (ORANGE)
Brandentstehung: eine einzelne Flamme entfacht mit Sicherheit einen Brand
Brandgeschehen: zahlreiche Kleinbrände, vermehrt Großbrände
Brandarten: intensive Glimmbrände, massive Lauffeuer, Abfackeln zahlreicher Bäume, aktives Kronenfeuer möglich
Brandverhalten: rötlich-schwarze Rauchsäule, hohe Ausbreitungsgeschwindigkeit, starker Funkenflug, Sekundärbrände einige Dutzend Meter vor der Feuerfront

 
Gefährdungsstufe 4 - extrem (ROT)
Brandentstehung: ein einzelner Funken kann einen Waldbrand entfachen
Brandgeschehen: zahlreiche Großbrände
Brandarten: Glimmbrände und Lauffeuer sehr intensiv, aktives Kronenfeuer wahrscheinlich
Brandverhalten: schwarze, dichte Rauchfahne, sehr hohe Ausbreitungsgeschwindigkeit, massiver Funkenflug, Sekundärbrände einige Hundert Meter vor der Feuerfront